Afrikanisches Basilikum: Kräuterernte auch im Winter

Ein Artikel von Christiane Bartal | 27.11.2018 - 16:30

Für Freunde des unvergleichbaren Basilikum-Aromas ist das bei uns kaum bekannte Afrikanische Basilikum (Ocimum gratissimum) ein richtiger Geheimtipp. Ursprünglich stammt der Kleinstrauch aus Ostafrika und wird bei uns im Topf kultiviert. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Basilikum kann der afrikanische Verwandte über 1 m hoch werden, daher auch die Bezeichnung Baum-Basilikum. Herausragend ist neben seiner Größe auch das besondere Nelken-Aroma mit pfeffriger Note.

Tipps zu Standort und Kultur

Bemerkenswert ist, dass diese ausdauernde Kräuterrarität im 19. Jh. noch weit verbreitet war, heute aber weitgehend aus den Nutzgärten verschwunden ist.
Die Aussaat erfolgt ab Mitte April in Töpfen (mind. 20 cm) mit nährstoffreicher Erde. Den Zeitraum von Mai bis Oktober verbringt das Baum-Basilikum an einem windgeschützten, sonnigen Standort im Freien. Sobald die Temperaturen unter 10 °C sinken, steht der Umzug der wärmebedürftigen Pflanze ins Winterquartier an.

Den Winter über benötigt es ein helles, frostgeschütztes Winterquartier, idealerweise ein Kaltgewächshaus oder einen Wintergarten. Kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig auf einen Befall mit Blattläusen, Spinnmilben oder Weißen Fliegen, die gerne im Winterquartier auftreten. Da diese Schädlinge vorwiegend durch trockene Raumluft gefördert werden, hilft das regelmäßige Besprühen der Pflanze mit kalkarmem Wasser.

Tipp: Lichten Sie das Blattwerk ein wenig aus und stellen Sie die Pflanze nochmals einige Tage in die Sonne, bevor Sie den Topf zum Überwintern übersiedeln. Das beugt Pilzerkrankungen im Winterquartier vor.

Tipps zur Pflege

Wie gewöhnliches Basilikum möchte auch das Baum-Basilikum regelmäßig gegossen werden.
Die nektarreichen rosa-violetten Blüten des Afrikanischen Basilikums erscheinen ab Juni bis zum ersten Frost. Wer es jedoch auf die Ernte der Blätter angesehen hat, sollte sie Blüten entfernen, um das Blattwachstum zu fördern.

Ernte und Verwendung

Die Ernte kann das ganze Jahr über erfolgen. Die Blätter können frisch oder getrocknet verwendet werden.

Tipp: Fügen Sie die frischen Basilikumblätter immer den fertigen Gerichten zu. Durch das Kochen würden sie ihr Aroma verlieren.

Durch den hohen Gehalt an Nelkenöl (Eugenol) hilft das Afrikanische Basilikum als Sofortmaßnahme bei Zahnfleischentzündungen: Dazu die frischen Blätter leicht ankauen und über Nacht auf die betroffene Stelle im Mund legen.

Vermehren lässt sich das Afrikanische Basilikum im März/April durch Stecklinge. Schneiden Sie dazu junge Triebe mit ca. 10 cm Länge ab und setzen Sie diese büschelweise in kleine Töpfe.