10 pflanzliche Antibiotika

Ein Artikel von Christiane Bartal | 12.11.2020 - 09:05
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In der Natur findet sich eine Vielzahl an wirksamen Heilmitteln – auch gegen Viren, Bakterien und Pilze © Valentina_G/Shutterstock.com

1. Knoblauch

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Knoblauch ist eines der bekanntesten natürlichen Antibiotika. Er wirkt gegen Viren, Bakterien, Pilze und generell gegen Entzündungen. Er wird gerne bei Erkältungsbeschwerden verwendet. Die in ihm enthaltenen Schwefelverbindungen Allicin und Ajoen wirken aber auch blutverdünnend und damit gegen Bluthochdruck und Thrombosen. Zudem stärkt Knoblauch das Immunsystem – damit die nächste Erkältung keine Chance hat!
Am besten entfaltet Knoblauch seine Wirkung, wenn er roh gegessen wird – am besten fein geschnitten auf dem Butterbrot.

2. Zwiebel

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Eine ähnliche Wirkung wie Knoblauch hat Zwiebel: antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend sowie blutdrucksenkend. Eine mögliche Anwendung ist beispielsweise Zwiebeltee:
Dazu eine Zwiebel in Scheiben schneiden und etwa 5 Minuten in ½ Liter Wasser köcheln lassen. Danach das Kochwasser abgießen, dieses dabei auffangen und etwas Honig hinzugeben. Dieser Zwiebeltee ist ein altbewährtes Hausmittel gegen hartnäckige Erkältungen und Bronchitis.

3. Ingwer

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Wie bei Knoblauch und Zwiebel sind auch beim Ingwer die scharfen Inhaltsstoffe für seine Wirkung verantwortlich – in diesem Fall die Gingerole. In der ayurvedischen Medizin kommt der Ingwer wegen seiner schmerzstillenden, entzündungshemmenden, antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften zum Einsatz. Darüber hinaus ist die Knolle reich an Antioxidantien, die die freien Radikale im Körper neutralisieren. Freie Radikale werden unter anderem für die Entstehung von Krebs verantwortlich gemacht.

Auch Ingwer wirkt roh verzehrt am besten, ist dann aber auch besonders scharf. Alternativ können Sie einen Ingwer-Tee zubereiten: Dazu 1,5 cm frischen Ingwer reiben, mit 1 Liter heißem Wasser aufgießen und etwa 15 Minuten ziehen lassen. Die Ingwerstückchen müssen vor dem Genießen nicht abgeseiht werden.

4. Salbei und Thymian

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Beim Salbei und Thymian sind es die ätherischen Öle, die antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend wirken. Vor allem bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum kann das Kauen von frischen Salbeiblättern Linderung verschaffen. Für einen Erkältungstee wird ein gehäufter Teelöffel Salbei oder Thymian mit ½ Liter kochendem Wasser aufgegossen und mind. 5 Minuten ziehen gelassen. Nach Geschmack mit Honig süßen und schluckweise trinken.

5. Kamille

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Dass die Kamille entzündungshemmend, wundheilend und beruhigend wirkt, ist bekannt. Zudem haben Kamilleblüten eine antibakterielle, blutreinigende und schmerzlindernde Wirkung. Mögliche Anwendungen sind ein Tee aus Kamillenblüten, der bei Erkältungen, Magen-Darm-Infektionen und Magenschleimhautentzündung helfen kann bzw. Cremen oder Tinkturen zur örtlichen Behandlung der Haut.

6. Ringelblume

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Der Hausapotheken-Klassiker bei schlecht heilenden Wunden und anderen Hautkrankheiten ist die Ringelblumen-Salbe. Die Ringelblume wirkt nicht nur wundheilungsfördernd und entzündungshemmend, sondern nachweislich auch viren- und pilztötend.

Bei Verdauungsbeschwerden kann ein Ringelblumen-Tee Abhilfe schaffen.

7. Schafgarbe

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In der Natur ist die Schafgarbe eine häufige Wildpflanze – sozusagen die Apotheke am Wegesrand. Sie wird jedoch viel zu wenig beachtet, obwohl sie antibakterielle, entzündungshemmende und blutstillende Eigenschaften besitzt. Insbesondere bei Hautentzündungen, Hautverletzungen und Verdauungsbeschwerden kann sie lindernd wirken. Verwendet wird das ganze Kraut (Blüte, Blätter und Stängel), das beispielsweise frisch oder getrocknet als Tee für die innere Anwendung zubereitet wird (max. 3 Tassen pro Tag über einen Zeitraum von max. 4 Wochen). Für die äußere Anwendung eignet sich eine Tinktur (Alkoholauszug) mit Schafgarbenblüten, die beispielsweise auch als Erste-Hilfe-Mittel gegen Nasenbluten und Schnittwunden hilft.

8. Zimt und Gewürznelken

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Als Hausmittel gegen Zahnschmerzen sind Gewürznelken weithin bekannt. Ihre antibakterielle, entzündungshemmende und auch leicht betäubende Wirkung verdanken sie dem ätherischen Öl Eugenol.

Bei Magen-Darm-Problem hilft außerdem ein Tee aus Gewürznelken: Dazu 2 bis 3 Gewürznelken mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.

Bei Erkältungen und chronischem Husten hilft Zimtpulver: Einfach 4 EL Honig mit 1 TL Zimtpulver verrühren. Von der Paste dreimal täglich einen Esslöffel einnehmen.

9. Teebaumöl

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Das Öl des australischen Teebaums wirkt besonders stark abtötend gegen Viren, Bakterien und Pilze sowie entzündungshemmend. Bei Erkältungen kann das ätherische Öl dem Inhalationswasser zugegeben werden. Gegen Hauterkrankungen helfen ein paar Tropfen Öl, die Hautpflegecremen hinzugegeben werden. Ein Glas Wasser wird mit einigen Tropfen zu einer reinigenden Mundspülung. Auch gegen Warzen und Fußpilz ist Teebaumöl ein wirksames Hausmittel.

10. Kapuzinerkresse und Kren

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Die in Kapuzinerkresse und Kren enthaltenen Senföle hemmen Viren, Bakterien und Pilze bei ihrer Ausbreitung. Klassische Einsatzgebiete sind deshalb leichte Harnwegsinfekte und Erkältungskrankheiten wie Nebenhöhlenentzündung oder Bronchitis.

Antibiotische Tinktur:
150 g frische Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse zerreißen und mit 2–3 cm geriebener Krenwurzel in ein Glas füllen. Mit mind. 45%-igem Alkohol aufgießen, verschließen und mind. 3 Wochen ans Fensterbrett stellen. Danach abseihen und Tinktur in dunkle Flaschen füllen.
Anwendung: Dreimal täglich 15 bis 20 Tropfen nach der Mahlzeit einnehmen, max. jedoch über einen Zeitraum von 6 Wochen.

Hinweis

Pflanzliche „Antibiotika“ können vor allem bei leichten Beschwerden eingesetzt werden, sollten aber nur nach Absprache mit dem Arzt als Ersatz für herkömmliche Präparate und Behandlungen herangezogen werden. Unter der Berücksichtigung, dass viele alltägliche Beschwerden eine virale Ursache haben, sind pflanzliche Antibiotika jedoch im Vorteil: Sie wirken in der Regel sowohl gegen Viren als auch gegen Bakterien. Zudem zerstören sie nicht die Darmflora – ganz im Gegenteil: Sie stärken sogar das Immunsystem.