Heimische Gemüserarität: Erdbeerspinat

Ein Artikel von Christiane Bartal | 23.02.2021 - 10:47
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Die Früchte des Erdbeerspinats sind zwar dekorativ, aber geschmacklich uninteressant. Bekömmlich sind hingegen die Blätter © Yulia_B/Shutterstock.com

Der Erdbeerspinat ist eine uralte Kulturpflanze, die früher als Spinat gegessen und bei höfischen Banketten als Zierde verwendet wurde. Unter der Bezeichnung „Erdbeerspinat“ sind zwei Arten bekannt: der in Nordamerika beheimatete Kopf-Erdbeerspinat (Blitum capitatum), der seine erdbeerähnlichen Früchte an unbeblätterten Trieben endständig bildet, und der auch in Europa heimische Echte Erdbeerspinat (Blitum virgatum), dessen Früchte an den beblätterten Sprossen sitzen. Bei uns als „Erdbeerspinat“ in Kultur ist in der Regel B. virgatum.

Was ist essbar?

Essbar sind die jungen Blätter, die roh als Salat verzehrt oder wie Spinat verarbeitet werden können. Im August reifen die roten „Scheinerdbeeren“, die jedoch eher an Maulbeeren erinnern, heran. Diese sehen zwar verlockend aus und sind auch genießbar, sie sind jedoch keine geschmackliche Offenbarung und daher hauptsächlich für dekorative Zwecke geeignet.

Aussaat und Ernte

Vorkultur unter Glas ab Februar oder Aussaat von März bis Oktober in humose Gartenerde (2 bis 3 cm tief), am besten in mehreren Folgesaaten. Nach 6 bis 8 Wochen kann das erste junge Grün geerntet werden. Bleibt das Herz der Pflanze unverletzt, treibt sie neu aus. Bei einer Herbstaussaat bildet die Pflanze überwinternde Rosetten.

Selbstaussaat erwünscht?

Erdbeerspinat sät und breitet sich bereitwillig selbst aus. Das hat sein Gutes, kann aber auch lästig werden. Wenn Sie das verhindern möchten, sollten Sie die Samenstände daher vor der Reife entfernen. Dass die Samen reif sind, erkennen Sie an ihrer orange bis roten Farbe.