Löffelkraut im Garten

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 09.02.2021 - 10:57
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Löffelkraut kann auch im Garten angebaut werden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder im Herbst © IanRedding/Shutterstock.com

Das Echte Löffelkraut (Cochlearia officinalis agg.) ist bei uns so selten, dass es wohl nie in größerem Stil geerntet und verarbeitet wurde. In nordischen Ländern jedoch gehörte es zu den wichtigsten Gemüse- und Heilkräutern.  Das Echte Löffelkraut, genauso wie das verwandte Englische Löffelkraut (C. anglica) und das Dänische Löffelkraut (C. danica), liebt feuchte, auch salzige Standorte wie Salzwiesen, Meeresküsten und Marschland.

Ehemaliges Skorbutkraut

Es ist in sehr vielen alten Kräuterbüchern angeführt und soll früher die Wikinger auf ihren langen Seereisen begleitet haben. In Fässern eingesalzen, war es ein wichtiger Vitaminspender und half, den gefürchteten Skorbut abzuwehren. Auch für Landratten war der Kreuzblütler mit seinem scharfen, leicht bitteren Kressegeschmack eine willkommene Bereicherung des Speise­plans.

Vor allem im zeitigen Frühjahr, wenn man schon lange kein frisches Grün mehr auf dem Teller hatte, war das Löffelkraut für viele die erste vitaminreiche Nahrung seit Monaten. Bis ins 19. Jh. trank man im Frühjahr Presssaft aus Löffelkraut zur Blutreinigung, Darmsanierung, Entwässerung und Ankurbelung des Immunsystems.

Anbau im Garten

In Österreich ist es nicht erlaubt, die seltenen Löffelkräuter in der Natur zu sammeln. Es gibt aber Saatgutfirmen, die Samen von Cochlearia officinalis für die Anzucht im Garten anbieten.

Säen Sie das Löffelkraut entweder im Frühjahr zwischen März und April oder im Herbst von September bis November. Die Samen ­keimen recht zügig und man kann bereits nach wenigen Wochen herzförmige Grundblätter pflücken. Wer im Herbst sät, kann ­sogar im Winter unter der Schneedecke oder im unbeheizten Gewächshaus ernten.