Wildspinatkugeln mit Brennnesseln

Ein Artikel von Katrin & Frank Hecker, Kosmos Verlag | 09.03.2021 - 10:53
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Wildspinatkugeln aus Brennnesseln © Frank Hecker

Wildspinatkugeln

Die gewaschenen und grob gehackten Brennnesselspitzen (Handschuhe!) in einen Kochtopf geben, mit Wasser bedecken und einmal kurz aufwallen lassen. Durch ein Sieb passieren (das Kochwasser auffangen und als Tee nutzen), gut ausdrücken und zwischen beiden Händen zu kleinen Kugeln rollen. Nebeneinander im Gefrierbeutel einfrieren und bei Bedarf portionsweise entnehmen.

Ihr Reichtum an Mineralstoffen ist legendär: Brennnesseln enthalten v. a. sehr viel Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Silizium und Mangan. Nicht nur das macht sie zu einem hervorragenden Wildgemüse: Brennnesseln haben den großen Vorteil, dass es den ganzen Sommer über reichlich davon gibt. Wo sie gemäht werden, da wachsen sie wieder frisch nach, wodurch die Erntezeit sich noch verlängert. Und ab Spätsommer können Sie die kleinen Samen ernten. Sie schmecken nussig, lassen sich auf Vorrat trocknen und passen z. B. gut ins Müsli.

Gut in der Suppe und im Auflauf

Brennnesseln verlieren durchs Kochen oder auch beim Trocknen ihre Brennkraft. Etwas lästig ist wegen der brenzligen Haare nur das Waschen und Hacken. In der Suppe werden sie einfach mitgekocht (zum Schluss hinzugeben), für Aufläufe und Lasagne kochen wir sie vorher einmal kurz auf. Brennnesseln lassen sich auf Vorrat einfrieren und auch trocknen. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Mineralstoffen sind sie gut geeignet für Wildpflanzensalze. Dafür am besten mit aromatischeren Kräutern mischen.

Heilkraut für Mensch und Tier

Brennnesseln enthalten wertvolle entzündungshemmende und harntreibende Wirkstoffe. Ein Tee aus Brennnesseln wird deshalb arzneilich als Durchspülungstherapie bei rheumatischen Beschwerden, Hautproblemen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege eingesetzt. Bewährt auch als stoffwechselanregende Frühjahrskur bei Mensch, Hund, Hühnern und Pferden. Hunden gibt man gekochte Brennnesseln zum Fleisch, für Hühner und Pferde getrocknete Brennnesseln ins Kraftfutter mischen.

Brennnessel-Steckbrief

Name: Urtica dioica, Brennnesselgewächse
Blütezeit: Juni bis September
Höhe: 30–150 cm
Lebensraum: nährstoffreiche, feuchte Wiesen, Heckensäume, Weg- und Waldränder
Typisch: Blätter mit Brennhaaren und sehr grob gesägten Blatträndern, Stängel 4–kantig und ebenfalls mit Brennhaaren, Blüten- und Samenstände erinnern an Lametta
Sammeln: obere Triebspitzen (mit Schere und Handschuhen), Samenstände

Diese Informationen stammen aus dem Buch „Kann ich das essen oder bringt mich das um?“, Kosmos Verlag.

Buchtipp: „Kann ich das essen oder bringt mich das um?“

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© Kosmos Verlag

Kann ich das essen oder bringt mich das um?
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Katrin Hecker, Frank Hecker
Kosmos Verlag
144 Seiten, € 17,–
ISBN 978-3-4401-6326-9