Obst und Gemüse richtig lagern: Nicht alles in den Kühlschrank!

Ein Artikel von Christiane Bartal | 17.12.2021 - 16:06
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Die Gemüselade heißt nicht umsonst so: Darin herrscht ein mäßig kühles und feuchteres Mikroklima als im Rest des Kühlschranks © Africa Studio/Shutterstock

Ob eigene Ernte oder Wochenend-Einkauf – richtig gelagert bleiben Obst und Gemüse länger knackig und frisch. Doch was gehört in den Kühlschrank, was in den feucht-kühlen Keller und was sollte bei Zimmertemperatur gelagert werden? Ein Überblick.

Was gehört in den Kühlschrank?

  • Beerenobst wie Himbeeren, Brombeeren und Ribiseln sowie weiches, leicht verderbliches Obst wie Zwetschken, Kirschen und Weintrauben sind im Kühlschrank am besten aufgehoben und bleiben dort bis zu einer Woche frisch.
  • Heimisches Gemüse wie Erbsen, Fisolen, Bohnen, Lauch, Gurken, Brokkoli und Radieschen haben es gerne dunkel und mäßig kühl, also ab mit ihnen ins Gemüsefach des Kühlschranks.
  • Blattgemüse wie Salate, Spinat und Mangold sowie Spargel und Rhabarber gehören ebenfalls in den Kühlschrank. Damit sie länger knackig bleiben, in ein feuchtes Geschirrtuch wickeln!

Was gehört in den Keller?

  • Wurzelgemüse wie Karotten, Rüben und Sellerie wird am besten im feucht-kühlen Keller gelagert, sofern vorhanden. Wurzelgemüse bleibt noch länger knackig, wenn es in feuchten Sand eingeschlagen wird: Dazu eine Holzkiste mit Karton oder Vlies auskleiden, eine Schicht Sand einfüllen, eine Ebene Karotten oder Rüben (vom Grün befreit) darauflegen und mit Sand bedecken. Vorgang wiederholen, bis die Kiste voll ist (mit einer Sandschicht abschließen).
  • Lagerobst wie Äpfel und Birnen mögen das feucht-kühle Kellerklima. Sie vertrömen sehr viel Reifegas und sollten daher möglichst getrennt von anderem Obst und Gemüse gelagert werden.

    Tipp: Der „ideale“ Lagerkeller für Wurzelgemüse, Äpfel und Birnen ist dunkel und bietet 85 bis 90 % Luftfeuchtigkeit bei 4 bis 5 °C Raumtemperatur. Besonders geeignet sind alte Keller mit gestampftem Erdboden, wo generell ein ausgeglichenes Klima herrscht. Wichtig ist, dass der Keller von Zeit zu Zeit gelüftet wird, damit die Reifegase (Ethylen) entweichen können.
  • Einen kühlen und dunklen, aber trockenen Keller (oder Dachboden) bevorzugen Erdäpfel, Zwiebel und Knoblauch. Damit sich die in den Erdäpfeln enthaltene Stärke nicht in Zucker umwandelt, sollte die Raumtemperatur nicht unter 4 °C liegen.
  • Zucchini und Kürbisse halten in kühler, dunkler Umgebung, wie sie ein unbeheizter Keller bietet, länger. Alternativ können einzelne Exemplare auch im Kühlschrank auf ihre Verwertung warten.

Bitte bei Zimmertemperatur lagern!

Mediterrane Früchte, die auch während der Kultur Wärme bevorzugen, sowie exotisches Obst sollte bei Zimmertemperatur gelagert werden, um Geschmack und Frische möglichst lange zu bewahren. Dazu zählen Paradeiser, Melanzani und Paprika sowie Pfirsiche, Bananen, Kiwis, Orangen und Zitronen.

>> Paradeiser: Nicht im Kühlschrank lagern!

Warum verderben manche Früchte schneller als andere?

In Pflanzen und Früchten läuft auch nach der Ernte ein natürlicher Stoffwechsel ab. Dabei verbrauchen sie Sauerstoff und erzeugen Kohlendioxid, Wasserdampf, Wärme und aromatische Verbindungen. Von diesen artspezifischen Stoffwechselvorgängen hängen Haltbarkeit und Verderb ab. Auch Wassergehalt und Beschaffenheit haben einen wesentlichen Einfluss: Weiche, druckempfindliche Früchte wie Erdbeeren faulen leichter als beispielsweise Erdäpfel oder Zwiebel.