Viele Kräuter auf wenig Raum

Ein Artikel von Barbara Grünbart | 26.08.2025 - 10:07
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Ein eigener Garten oder ein großer Balkon ist keine Voraussetzung, um sich mit Kräutern oder anderen Lebensmitteln zu versorgen. Gerade in Zeiten, in denen Wohnraum knapp ist, zählt jeder Quadratmeter. Wer keine großzügige Freifläche hat, muss deshalb nicht auf das Gärtnern verzichten. Die Lösung heißt: vertikale Pflanzsysteme.

Stets neue Gartentrends

Der Trend des vertikalen Gärtnerns zeigt eindrucksvoll, wie flexibel sich die Gartenwelt entwickelt und an neue Lebensumstände anpasst. Vertikale Beete machen es möglich, auf wenig Raum eine ganze Kräutervielfalt wachsen zu lassen. Damit eignen sie sich perfekt für kleine Balkone, schmale Gartenflächen oder sogar Hausfassaden. Auch in Innenräumen sorgen Kräuterwände für Freude – sie sind nicht nur dekorativ, sondern verbessern zugleich das Raumklima und dämpfen Geräusche. An Außenfassaden leisten sie zudem einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung von Wärmeinseln, denn die Pflanzen beschatten die Wand und verhindern so, dass sich die Flächen stark aufheizen. Auch für den Rücken sind die grünen Wände ein Gewinn: Die Kräuter wachsen in angenehmer Höhe und lassen sich ohne Bücken ernten. Praktisch ist außerdem, dass Wasser nicht verloren geht – überschüssige Feuchtigkeit aus den oberen Reihen läuft einfach nach unten und versorgt die darunterliegenden Pflanzen mit.

Schnell gebaut

Kräuterwände gibt es in allen erdenklichen Formen und Farben. Viele Bau- und Einrichtungsmärkte führen inzwischen praktische Bausätze, die aus Gittern, Pflanztaschen oder kleinen Regalkonstruktionen bestehen. Wer gerne selbst kreativ wird, kann sein vertikales Beet aber auch ganz einfach selbst bauen. Eine ausrangierte Europalette eignet sich hervorragend als Grundgerüst, in dessen Zwischenräume Balkonkisten perfekt hineinpassen. Auch beim Upcycling lassen sich wunderbare Lösungen finden: Alte Joghurtkübel oder Konservendosen verwandeln sich im Handumdrehen in Pflanzgefäße, die an einer Wand befestigt noch lange gute Dienste leisten. So entstehen mit wenig Aufwand individuelle Kräuterwände, die nicht nur praktisch, sondern auch ein echter Blickfang sind.

Die Qual der Wahl

Da bleibt nur die Frage: Welche Kräuter fühlen sich im vertikalen Garten am wohlsten? Grundsätzlich lassen sich fast alle Arten einsetzen, entscheidend ist der Standort. Südseitige Fassaden bieten ideale Bedingungen für sonnenverwöhnte Kräuter wie Basilikum, Rosmarin, Thymian oder Lavendel. Wer eine Ost- oder Westausrichtung hat, kann auf Pflanzen setzen, die Halbschatten bevorzugen – etwa Petersilie, Schnittlauch oder Kapuzinerkresse. So lässt sich die eigene Kräuterwand genau auf die Gegebenheiten abstimmen und liefert das ganze Jahr über frische Zutaten.