Herbstputz im Wassergarten

Ein Artikel von GPP/FLH | 30.10.2013 - 00:07
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Wenn sich das bunte Herbstlaub im Wasser spiegelt und die Gräser im Herbstwind wiegen, Molche und Kröten damit beginnen, ihr Winterquartier zu suchen und die Teichfische das Futter nur noch gelangweilt von der Wasseroberfläche nippen, dann wird es Zeit, sich den Aufräumarbeiten im Wassergarten zu widmen.
Unterhalb 12 °C Wassertemperatur welken die Teich- und Uferpflanzen, und die das Wasser reinigenden Bakterien stellen im Teichfilter ihre Arbeit nahezu vollständig ein. Das heißt, Filter und Gartenteichpumpe müssen nun nicht mehr laufen, sondern werden abmontiert und gereinigt. Auch die zur Beseitigung von Algen genutzten UVC-Leuchtstoffröhren werden abgeschaltet, ausgebaut und frostfrei trocken eingelagert.

Teichpflanzenpracht: Frostsicher überwintern
Ist das Grün rund um den Gartenteich gelb geworden, stehen wieder die alljährlichen Schneidearbeiten an. Mit Teichgreifern und Teleskop-Schneidegeräten gelingen diese im Handumdrehen. Entfernt werden sollten all jene Pflanzenteile, die nach dem Absterben ins Wasser gelangen könnten. Dort würden sie im Laufe der nächsten Monate zersetzt und am Teichboden für nährstoffreichen Schlamm sorgen. Dieser ist für die regelmäßig im April auftretende sog. Schwebalgenblüte verantwortlich. Vergehendes Pflanzenmaterial kann aber auch schon im Winter im Teich für Probleme sorgen: Unter Sauerstoffabschluss beginnt es zu faulen und setzt Gase frei, die dem Fischbestand empfindlich schaden können - besonders dann, wenn das Faulgas aufgrund einer Eisdecke nicht entweichen kann.

Besteht keine Gefahr, dass Pflanzenteile in das Teichwasser gelangen, kann man sie ohne weiteres stehen lassen. Insbesondere Gräser sehen im Winter bei Raureif und pulvrigem Schnee sehr attraktiv aus. Nicht entfernen sollte man die Samenstände von Schwertlilien und Co. sowie hohle Pflanzenstängel. In ihnen überwintern nämlich gerne Insekten. Gartenvögel jagen nach ihnen, wenn überall sonst im Garten das Futter längst knapp geworden ist. Samenstände von invasiven Teichbewohnern, wie z.B. dem Froschlöffel, beseitigt man jedoch besser, um deren ungewollte Aussaat zu unterbinden. Noch vor dem ersten Frost holt man Seerosen und andere frostempfindliche Bewohner aus dem Teich. Sie überwintern in einem mit Wasser gefüllten Gefäß, an einem 5–10 °C kühlen, aber frostfreiem Ort. Für alle Laub abwerfenden Pflanzen darf dieser durchaus dunkel sein.

Das Leben rund um den Gartenteich – jetzt schützen
Wer seinen Teich mit einem Laubschutznetz gesichert hat und damit verhindern will, dass Blätter ins Wasser fallen, sollte täglich kontrollieren, dass sich keine Gartenvögel oder Jungigel im Netz verheddern und in Notlage geraten. Wird nämlich die Uferbepflanzung lichter, finden besonders Igel bei der Schnecken- und Insektenjagd am Ufer weniger Halt. Am besten baut man deshalb an einer oder mehreren Stellen des Gartenteiches Kletterhilfen mit nur flacher Steigung ein, mit denen sich hineingefallene Tiere selbst wieder befreien können. Wo Molche einen Gartenteich besiedeln, ziehen auch sie sich allmählich in ihr Winterquartier zurück. Halb in den Boden eingelassene Baumwurzeln und Geäst, mit sandigen, mit Laub durchsetzten Bereichen darunter, bieten den Amphibien die Möglichkeit, sich einen Unterschlupf zu buddeln.

Gartenteichfische – füttern oder besser nicht?
Weil sie wechselwarme Tiere sind, reduziert sich mit der Wassertemperatur ab Herbst auch die Körpertemperatur der Fische und Amphibien im Gartenteich – und damit auch ihre Agilität. Fische und z. T. auch Frösche ziehen sich nach und nach auf den Teichgrund zurück, „kuscheln" sich in den Schlamm am Boden und verbringen dort ihre Winterruhe. Dabei regelt sich ihr Stoffwechsel, aber auch ihre Herzfrequenz auf Minimalbetrieb herunter: Die Tiere fressen Monate lang nichts und ihr Herz schlägt kaum noch.

„Die Fütterung der Teichfische reduziert man nun und stellt sie später ganz ein. Das gilt für Elritze, Orfe, Goldfisch, Moderlieschen, Bitterling, Schleie und auch für Rotfeder", erklärt Ulli Gerlach von der Fördergemeinschaft Leben mit Heimtieren e.V.. „Man verringert das Futter in dem Maße, in dem die Fische weniger annehmen. Zuviel eingebrachtes Futter begünstigt Algenwachstum oder Faulgase. Generell ist für Teichfische ein Futter mit leichter Verdaulichkeit und damit hoher Nährstoffausbeute angeraten. Davon fressen sie dann auf Grund der höheren Nährstoffdichte weniger und geben anschließend auch weniger Fäkalien ins Wasser ab, was zu einer geringeren Filterbelastung bzw. Belastung durch Schweb- und Fadenalgen im Teichwasser führt."
Das alles gilt allerdings nicht für Störe. Sie fressen den Winter über durch und verhungern, wenn sie nicht gefüttert werden. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die ihnen zugedachte Nahrung auf den Teichgrund hinunter sinkt.