Die Blüten des Weihnachtskaktus erscheinen häufig schon ab November und bringen Farbe in die Winterzeit. Ältere Pflanzen entwickeln dabei eine elegant überhängende Wuchsform. © Sandra Alkado/Shutterstock.com
Obwohl ihm die typischen Dornen fehlen, trägt der Weihnachtskaktus seinen Namen völlig zu Recht: Er gehört zu den Blattkakteen. Die flachen, gliederartigen Triebe wirken wie kleine Blätter, speichern Wasser und Energie und formen im Laufe der Zeit eine verzweigte, leicht verholzende Pflanze, die Jahr für Jahr üppiger blüht. Mit der richtigen Pflege kann ein Weihnachtskaktus (Schlumbergera) viele Jahre alt werden und sich zu einem beeindruckenden Blickfang entwickeln.
Schlumbergera-Arten stammen aus den Regenwäldern Südost-Brasiliens, wo sie als sogenannte Aufsitzerpflanzen in Astgabeln großer Bäume wachsen. Dort ist es hell, das Licht fällt jedoch stets gefiltert durch das dichte Blätterdach – direkte Sonne mögen diese Pflanzen also nicht. Ein ungünstiger Standort am prallen Südfenster kann deshalb schnell zu Sonnenstress und Knospenverlust führen. Am wohlsten fühlt sich der Weihnachtskaktus an einem hellen Platz mit indirektem Licht. Zwischen Advent und Valentinstag darf es im Winter sogar ein Südfenster sein. Ideal sind etwa 18 Grad Raumtemperatur.
Ein frisch gekaufter Weihnachtskaktus hat häufig Stress: der Transport durch die Kälte, anschließend trockene Heizungsluft am Fensterbrett und meist einseitige Beleuchtung. Das kann dazu führen, dass die Pflanze ihre Knospen abwirft. Damit das nicht passiert, braucht sie nach dem Kauf einen ruhigen, hellen Platz ohne Zugluft und ohne Hitze von unten. Gießen sollte man gleichmäßig, und bei Staunässe komplett vermeiden. Das Substrat darf nur leicht feucht sein. Ein Weihnachtskaktus reagiert empfindlich auf kalkhaltiges Leitungswasser und zeigt das schnell durch Knospen- oder Blattabwurf. Am besten gießt man mit Regenwasser oder entkalktem Wasser.
Auch beim Düngen gilt: weniger ist mehr. Eine halbe Dosierung handelsüblicher Flüssigdünger reicht völlig aus. Ab Mitte August sollte die Wassermenge reduziert und ab September ganz auf Dünger verzichtet werden. Dann beginnt für den Weihnachtskaktus die wichtigste Zeit: Werden die Tage kürzer als zwölf Stunden, setzt die Pflanze Blütenknospen an – bei uns ab Mitte September. Wer seinen Kaktus über den Sommer im Halbschatten draußen hatte, holt ihn im September ins Haus, stellt ihn hell, dreht ihn nicht mehr und achtet auf moderate Temperaturen. Besonders schön blühen Weihnachtskakteen in kühleren, hellen Räumen. Mit etwas Glück zeigt die Pflanze nach der klassischen Weihnachtsblüte sogar ein zweites Mal Knospen – schließlich bleiben die Tage bis ins Frühjahr hinein kurz.