Gartenhäcksler – Die unterschätzte Wunderwaffe im Garten?

Ein Artikel von gartenhäcksler-vergleich.de | 19.02.2018 - 15:00

Die Wahl des richtigen Gartenhäckslers ist eine recht persönliche Angelegenheit. Viele Faktoren spielen hier mit rein, ob welcher Häckslertyp vorzuziehen ist. Generell ist ein Häcksler aber empfehlenswert, um anfallenden „Gartenabfall“ ökologisch weiterzuverarbeiten, nutzbar zu machen und den eigenen Garten optisch aufzuwerten.

Mit der Überlegung über die Anschaffung eines Gartenhäcklsers sollten Sie sich folgende grundlegende Fragen stellen:


• Wie groß ist das Häckselaufkommen bzw. wie groß ist mein Garten?

• Wo liegt mein Garten (außerhalb oder inmitten eines Wohngebietes)?

• Ist ein Stromanschluss vorhanden?

• Welches Häckselgut fällt an? Hart oder weich, feucht oder trocken?

• Wie soll das Häckselgut weiterverarbeitet werden: Mulchen von Beeten? Eigenkompostierung zur Herstellung von Humuserde?

shutterstock_489588307.jpg

Weiches Material lässt sich auch mit einem Messerhäcksler bewältigen © JurateBuiviene/Shutterstock.com

Vor- und Nachteile eines Messerhäckslers

Auf dem Markt gibt es eine große Anzahl an Geräten mit unterschiedlichsten Schneidetechniken. Grundsätzlich haben sich zwei grundlegende Mechanismen durchgesetzt:

Der Messerhäcksler, der mittels rotierenden Messern die „Gartenabfälle“ zerkleinert, ist eine der meist bekannten Häckslerarten. Messerhäcksler gibt es sowohl als benzin- und elektrisch betriebene Variante. Bei beiden Antriebsarten werden jedoch die Gartenabfälle in kleine Holz- bzw. Pflanzenschnipsel verarbeitet. Die entstehenden Schnipsel können dann zum Mulchen von Beeten genutzt werden, um diese optisch aufzuwerten bzw. die Überwinterung empfindlicher Pflanzen zu unterstützen. Für eine Kompostierung sind diese Pflanzenschnipsel jedoch nicht sonderlich gut geeignet.

Messerhäcksler werden besonders gut mit nassem Laub, weichen Pflanzenresten, Knollen, aber auch Geäst fertig. Günstige Messerhäcksler stoßen nur bei dickeren Ästen an ihre Grenzen. Die technischen Grenzen und die Leistungsstärke wird in der jeweiligen Produktbeschreibung beschrieben. Daher sollte man sich vor dem Kauf immer über die Maximalleistung des Häcklers informieren. Liegt der Durchmesser der Äste über der technischen Kapazität, lohnt sich die Investition in ein qualitativ hochwertigeres Gerät.

Bedingt durch die Häckselmechanik, entsteht ein hoher Schalldruck. Durch die hohe Geräuschentwicklung von über 100 Dezibel ist dieser Häcksler im Vergleich zu anderen Modell sehr geräuschintensiv. Des Weiteren entstehen durch den Einsatz von Messern im Inneren des Häckslers weitere Folgekosten, da sich diese mit der Zeit abnutzen. In der Regel müssen die Messer nach einer Saison getauscht werden. Je nach Häckselfrequenz kann es natürlich sein, dass die Messer deutlich länger oder kürzer standhalten.

Vor- und Nachteile eines Walzenhäckslers

shutterstock_181436873.jpg

Mit trockenen oder dickeren Ästen kommen Walzenhäcksler besser zurecht © Pixavril/Shutterstock.com

Die zweite Kategorie umfasst den Walzenhäcksler, der sich im Funktionsprinzip grundlegend unterscheidet. Im Inneren dieses Häckslertyps arbeitet eine rotierende Walze mit spitzen Verzahnungen. Diese Walze zieht sich das Häckselgut selbstständig ein, zerkleinert es und quetscht es gleichzeitig gegen eine Pressplatte. Dadurch wird die Oberfläche des Häckselguts stark vergrößert. Durch diese Modifizierung der Oberfläche entstehen grundlegende Vorteile für eine Kompostierung im eigenen Garten. Mikroorganismen haben durch die größere Oberfläche leichteres Spiel das Häckselgut schneller und effektiver zu zersetzen. Der Verrottungsprozess organischer Substanzen wird somit signifikant beschleunigt und überhaupt gewährleistet.

Durch die Walzentechnik ergibt sich eine sehr starke Häckselleistung, optimal für harte und trockene Äste jeder Stärke. Wer den Schwerpunkt auf das Häckseln dickerer Äste legt, ist mit einem Walzenhäcksler besser bedient. Ein Nachteil der Walzentechnik ist jedoch, dass feuchtes Laub oder weiche Pflanzenreste unter Umständen zu Verstopfungen im Gerät führen können. Oftmals müssen diese durch eine umständliche Reinigung oder Auseinanderbauen des Häcklers beseitigt werden. Um dies zu vermeiden, empfiehlt sich ein qualitativ hochwertigeres Modell. Diese verfügen häufig über eine Rücklauffunktion, welche die Walze im Falle einer Verstopfung wieder freilegt.

Walzenhäcksler gelten aufgrund ihrer Arbeitsweise als besonders geräuscharm, weshalb sie auch „Leisehäcksler“ beworben werden. Aufgrund der technischen Arbeitsweise arbeiten sie nur etwa halb so laut wie Messerhäcksler. Im Schnitt besitzen sie einen Schalldruckpegel von 85 Dezibel. Daher eignen sie sich besser für den Einsatz in dicht besiedelten Wohngebieten und schonen die Beziehung zum Nachbarn.

Wann aber lohnt sich die Anschaffung eines Gartenhäckslers?

Die Anschaffung lohnt sich für all diejenigen, die gelegentlich bis häufig mit anfallendem Grünschnitt, Laub oder Geäst zu kämpfen haben. Gartenhäcksler können das Volumen dieser „Gartenabfälle“ um etwa 70 % reduzieren. Dadurch wird zum einen Platz geschaffen im eigenen Garten, zum anderen erhält man ein Endprodukt, das sich ideal zur Weiterverarbeitung im Garten nutzen lässt.

Wem die Eigenkompostierung am Herzen liegt, ist mit einem Walzenhäcksler gut beraten. Durch die verbesserte Verwertbarkeit für Mikroorganismen lässt sich die Kompostiergeschwindigkeit erhöhen. Man erhält schneller nährstoffreiche Humuserde, die man wiederum dem Garten zuführen kann. So schließt sich der Nährstoffkreislauf und die Umwelt wird geschont.

Mit welchen Anschaffungskosten müssen Sie rechnen?

Bereits ab 150 Euro gibt es Messerhäcksler zu erwerben, die für den Großteil der Probleme eines Hobbygärtners ausreichen. Wer auf etwas mehr Komfort nicht verzichten möchte, kann für einen qualitativ hochwertigen Messerhäcksler etwa 300 bis 400 Euro ausgeben.

Gute Walzenhäcksler gibt es bereits ab 200 Euro, daher liegen sie im Preisgefüge aufgrund der Häckseltechnik etwas über den Modellen mit Messerschneidetechnik. Walzenhäcksler mit Zusatzfunktionen und überdurchschnittlicher Häckselleistung liegen in einem Preissegment von etwa 400 bis 600 Euro.

Bei der Kaufentscheidung sollte man sich natürlich nicht blind auf den Preis verlassen. Im Vordergrund sollten die technischen Daten des Häckslers stehen. Achten sie im Allgemeinen auf ein Gerät oberhalb einer Leistung von 2.000 Watt, sowie einer Schneidekapazität oberhalb von 4 cm Astgut. Ein hoher Preis ist nicht zwangsläufig ein Indikator für gute Qualität, denn auch hier gibt es viele schwarze Schafe auf dem Markt.