Jakobsleiter – eine fast vergessene Wildstaude

Ein Artikel von Christiane Bartal | 27.06.2018 - 15:45
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Auch Bienen fliegen auf diese bezaubernde Wildstaude © gubernat/Shutterstock.com

In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet kommt die Jakobsleiter oder Blaue Himmelsleiter (Polemonium caeruleum), oft auch als Griechischer Baldrian bezeichnet, in Flusstälern, auf feuchten Wiesen und in Auwäldern vor. Als Gartenpflanze ist die in Nord- und Mitteleuropa, Nordasien und dem westlichen Nordamerika heimische Wildstaude seit Mitte des 16. Jh. bekannt. Anders als viele historische Stauden wurde sie von Anfang an als Zierpflanze, also nicht für Heilzwecke, kultiviert.

Bis ins 19. Jh. hinein war die Jakobsleiter mit ihren hübschen blauen Blüten (je nach Sorte können sie auch weiß sein) sehr beliebt. Heute hat sie bereits Seltenheitswert – sowohl in der freien Natur als auch in unseren Gärten. Eigentlich unverständlich, denn die reizvolle Staude ist unkompliziert und dient mit ihren duftenden Blüten, die von Juni bis Juli erscheinen, noch dazu als Bienenweide. Sie wird bis zu 80 cm hoch und bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte auf frischem bis feuchtem lehmig-humosem Boden. Sie eignet sich besonders für naturnahe Staudenpflanzungen, Bauerngärten oder für die Uferbepflanzung von Teichen. Vermeiden Sie starkwüchsige Nachbarpflanzen – diese mag die Jakobsleiter gar nicht.

Tipp: Ein Rückschnitt nach der Blüte berhindert ein ungewolltes Aussamen und fördert eine zweite Blüte im September.
 

Woher stammt der Name?

Die deutschen Bezeichnungen Jakobs- oder Himmelsleiter rühren einerseits von den leiterartig angeordneten Fiederblättern, andererseits beziehen sie sich auf eine Bibelstelle: „Und ihm [Jakob] träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.“