Hilfe für Wildvögel

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 03.10.2019 - 09:46
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Der Girlitz ist ein Wildvogel, der heute nur noch selten anzutreffen ist. Fehlendes Futter ist der Grund dafür © Naas Rautenbach/Shutterstock

Herbstputz ist angesagt. Jetzt ist die Zeit um Stauden zurückzuschneiden, Gräser zu kürzen, Äste zu schnedien und das Laub feinsäuberlich von der Wiese zu entfernen. Auf solchen "blitzblanken" Flächen haben es viele Tiere schwer, ausreichend Futter und Rükzugsorte zu finden.

Besonders schwierig ist die Situation von Girlitz und Bluthänfling, wie Experten berichten. Ein Rückgang von 50 bis 80 % musste hier verzeichnet werden. Die beiden Wildvögel, die zur Familie der Finkenvögel zählen, ernähren sich hauptsächlich von Wildkräutersamen, die in immer weniger Gärten zu finden sind.
Wenn Sie gerne eine bunte Artenvielfalt an Vögeln in Ihrem Garten haben, sollten Sie es nicht ganz so genau nehmen mit der Ordnung im Blumenbeet.

Lassen Sie "Unkraut" stehen

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Viele WIldvögel ernähren sich von den Samen von Wildkräutern. Lassen Sie diese im Garten zur Reife kommen © ALEXANDER V EVSTAFYEV/Shutterstock

Wildvögel haben ganz individuelle Nahrungsansprüche. Sie knabbern gerne die Samen von Löwenzahn, Disteln, Beifuß, Spitzwegerich und anderen "Unkräutern." Damit diese auch zur Verfügung stehen, müssen die Pflanzen erst zur Reife kommen. Lassen Sie also gerade solche Wildkräuter den Winter über stehen. Die Wildvögel werden es Ihnen danken und regelmäßig auf Besuch kommen!
Definieren Sie gezielt Bereiche in Ihrem Garten, die "wild" wachsen dürfen - inklusive Unkraut und Wildblumen. Doch auch herkömmliche Stauden und Blumen dienen den Vögeln als Nahrungsquelle: dazu gehören Sonnenblumen, Rudbeckien oder Nachtkerzen. Schneiden Sie diese erst im Frühling zurück.

Mehr Lebensraum für Insekten

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Insekten brauchen Rückzugsräume im Winter. Vögel freuen sich über das gefundene Fressen © BirgittaPhotos/Shutterstock

Wo wenige Pflanzen, da wenige Insekten. Von dieser These können Sie ausgehen. Da aber nicht nur Samen, sondern auch Insekten zu den Grundnahrungsmitteln vieler Vögel zählen, sollten Sie auch hier Räume schaffen, wo sich Insekten den Winter über verkriechen können. Im Laubhaufen, zwischen Baumschnitt, in dicken Pflanzenstängeln oder zwischen trockenen Stauden tun sie das besonders gerne. Je mehr Lebensräume Sie in Ihrem grünen Reich schaffen, desto größer die Artenvielfalt an Insekten und andern Tieren.
Die Vögel haben übrigens keine Schwierigkeiten, die versteckten Tierchen zu finden und freuen sich über solche Leckerbissen.