7 kuriose Fakten aus der Pflanzenwelt

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 09.07.2020 - 14:17
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Erdbeeren sind botanisch betrachtet keine Beeren, sondern „Sammelnussfrüchte“ © Kartinkin77/Shutterstock.com

1. Die Erdbeere ist die einzige Frucht, die ihre Samen außen trägt

Äpfel, Marillen, Heidelbeeren und die anderen Obstsorten tragen ihre Samen gewöhnlich im Inneren eine Frucht. Nicht so bei der Erdbeere, die sie stattdessen auf der Außenseite trägt, und zwar durchschnittlich 200 Samen pro Frucht (das sind die kleinen Nüsschen). Übrigens sind Erdbeeren botanisch betrachtet keine Beeren, sondern „Sammelnussfrüchte“.

2. Der Kürbis ist die größte Beere der Welt

Wenn wir schon bei botanischen Definitionen sind: Laut Botanik ist eine Beere eine Frucht, deren Kerne frei im Fruchtfleisch liegen. Der Kürbis gehört damit – genau wie Melanzani, Banane oder Tomate – zur Familie der Beeren. Wegen seiner harten, ledrigen Außenschicht spricht man auch von einer „Panzerbeere“.

3. Auch Pflanzen können an Jetlag leiden

So wie wir Menschen besitzen auch Pflanzen eine innere Uhr, die ihren Biorhythmus steuert und die vom Sonnenlicht beeinflusst wird. Dadurch wissen sie beispielsweise genau, wann es Zeit ist, ihre Blüten zu schließen und zu öffnen. Interessant ist: Wird der Rhythmus durcheinandergebracht, wachsen sie deutlich schlechter. Bei der Kultivierung und Züchtung von Pflanzen müssen Gärtner deshalb darauf achten, dass Pflanzenuhr und Tag-Nacht-Länge möglichst gut übereinstimmen.

4. Sonnenbrand gibt’s auch bei Pflanzen

So essenziell die Sonne für die Photosynthese auch ist, so schädlich kann zu viel Sonne auch für manche Pflanzen sein. Wenn die Sonneneinstrahlung beispielsweise auf einmal stark zunimmt, weil etwa die Beschattung wegfällt, hat die Pflanze nicht genug Zeit, ausreichend Schutzpigmente zu bilden. Die Folge: Sonnenbrand. Dieser macht sich meist in Form verfärbter Blätter bemerkbar. Dann heißt es: Schnellst möglich aus der Sonne, mit reichlich Wasser versorgen und die verfärbten Blätter entfernen.

Wer aufmerksam durch den Wienerwald spaziert, hat vielleicht schon öfter Buchen mit Sonnenschäden am Stamm beobachtet. Rotbuchen (Fagus sylvatica) wachsen gewöhnlich im dichten Kronenschluss anderer Bäume – durch Fällungen entstehen plötzlich stark besonnte Lücken, und die dünne, empfindliche Borke der Buchen ist der Sonne ungeschützt ausgesetzt. Die Folge sind Rindenrisse und Abplatzungen, die den Baum nachhaltig schädigen.

5. Bambus wächst bis zu 70 cm pro Tag

Keine andere Pflanze wächst schneller als der Riesenbambus (Dendrocalamus giganteus), der unter idealen Bedingungen sind es bis zu 70 cm pro Tag zulegt. In unseren Breiten ist diese Bambusart jedoch für eine Freilandpflanzung nicht geeignet, da er keine Minusgrade verträgt.

6. Die Welwitschie kann über 1.000 Jahre alt werden

Die Welwitschie (Welwitschia mirabilis) ist die Nationalpflanze Namibias und kommt ausschließlich in der Wüste Namib in Namibia und Südangola vor. Selbst Namibias Rugby-Nationalmannschaft trägt den Spitznamen „The Welwitschias“.

Das Besondere an der Wüstenpflanze ist nicht nur ihr Alter: Zeitlebens verfügt die Welwitschie nur über ein einziges Blattpaar, das immer weiterwächst. Das erkennt man allerdings auf den ersten Blick nicht, da die hellgrünen Blätter sehr lang werden und sich an ihren Enden mehrfach aufspalten. Nahe der namibischen Stadt Swakopmund kann man ein besonders großes Exemplar bestaunen: Die Riesen-Welwitschie, die dort zu den lokalen Sehenswürdigkeiten zählt, ist so groß wie ein Mensch und Schätzungen zufolge etwa 1.500 Jahre alt!

7. Tulpen waren einst mehr wert als Gold

Nach ihrer Einführung in die Niederlande in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gewannen Tulpen dort immer mehr an Beliebtheit. Die Niederländer waren fasziniert von den leuchtenden Farben ihrer Blüten und der Artenvielfalt, vermögende Familien schmückten ihre prächtigen Gärten mit Tulpen.

Als im 17. Jh. die Nachfrage das Angebot überstieg, kletterten die Preise in astronomische Höhen und Tulpenzwiebeln wurden zum Spekulationsobjekt. 1633 wurde in der Hafenstadt Hoorn ein ganzes Haus für nur drei Tulpenzwiebeln verkauft. Am Ende brach der Markt vom einen auf den anderen Tag zusammen und die Spekulationsblase platzte, was einen beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden nach sich zog.