Diese Goldruten sind unbedenklich

Ein Artikel von Christiane Bartal | 15.09.2021 - 11:39
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Gemeinsam mit Sonnenbraut (Helenium) bringt die Goldrute den spätsommerlichen Garten zum Leuchten © photoPOU/Shutterstock

Mit ihren schwefelgelben Blütenständen ziehen Goldruten (Solidago) im Spätsommer, zwischen August und Oktober, nicht nur die Blicke auf sich, sondern auch eine Vielzahl an Insekten an, die hier noch reichlich Nektar und Pollen finden. Das macht sie zu wertvollen Insektenweiden und dekorativen Blütenstauden, die den Garten noch einmal zum Leuchten bringen.

Vorsicht ist jedoch mit der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis) und der Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) geboten. Beide aus Nordamerika stammende Arten wurden einst als Zierpflanzen nach Europa eingeführt, gelten heute jedoch als invasive Neophyten, die sich in der Natur ausbreiten und heimische Arten verdrängen können. Vor allem die Kanadische Goldrute ist häufig an Ruderalflächen, Kahlschlägen im Wald und entlang von Bahngleisen zu finden. Wegen ihres Ausbreitungsdrangs sollte auch im Garten ein Auge auf sie geworfen werden. Die Kanadische Goldrute vermehrt sich über Samen und unterirdische Ausläufer.

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Die ausbreitungsfreudige Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) gilt als invasiv. Brachflächen und sonnige Kahlflächen besiedelt sie mitunter flächendeckend © APugach/Shutterstock

Zur Sicherheit: Samenbildung vermeiden

Wenn Sie nicht sicher sind, welche Goldruten in Ihrem Garten wachsen, schneiden Sie die verwelkten Blütenstände besser ab, um die Samenbildung und eine unerwünschte Ausbreitung zu verhindern. Entsorgen Sie die Blütenstände in der Biotonne, nicht auf dem Kompost.

Unproblematische Arten und Sorten

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Die Echte Goldrute (Solidago virgaurea) ist bei uns heimisch © Lushchikov Valeriy/Shutterstock

Es gibt auch eine heimische Goldrute, die zwar als Unkraut, aber aus ökologischer Sicht weniger problematisch gilt: die Echte Goldrute (Solidago virgaurea). Sie wurde früher u. a. als Heilpflanze bei Blasen- und Nierenerkrankungen, bei Rheuma und Schnupfen verwendet. Im Mittelalter fand sie als Wundkraut Anwendung. Auch die Echte Goldrute weiß sich durch Samenbildung rasch selbst zu vermehren – ihre Samen stehen in kleinen Schirmchen und werden leicht vom Wind verfrachtet. Um eine zu starke Ausbreitung zu vermeiden, sollten gegebenenfalls auch hier die abgeblühten Blütenstände rechtzeitig entfernt werden.

Zudem wurde mittlerweile eine Vielzahl an Sorten entwickelt, die keine Rhizome bilden bzw. sich weniger stark vermehren. Mit ihnen steht einem Einsatz im Staudenbeet nichts mehr im Wege.

Hier eine Auswahl an Goldruten-Arten und Sorten, die Sie bedenkenlos pflanzen können:

  • Zwerg-Goldrute (Solidago virgaurea var. minutissima): nur 5 bis 10 cm hoch, ideal für Steingärten und Mauerkronen
  • Kleine Goldrute (Solidago cutleri): nur 20 bis 40 cm hoch, daher auch für den vorderen Beetbereich geeignet
  • ‘Fireworks’ (Solidago rugosa): bis 120 cm hoch; lange, abstehende Rispenzweige
  • ‘Strahlenkrone’ (Solidago x cultorum): bis 60 cm hoch; strahlenförmige Blütenstände
  • ‘Goldenmosa’ (Solidago x cultorum): bis 60 cm hoch

Goldruten eignen sich für sonnige Standorte und fügen sich auch in Natur- und Waldgärten wunderbar ein. An den Boden stellen sie keine besonderen Ansprüche. Als Pionierarten benötigen Goldruten auch keine Pflege.

Tipp: Die Blütenrispen können Sie als Schnittblumen für die Vase verwenden.

Kennen Sie die Goldrutenaster?

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Goldrutenaster (Solidaster luteus) © Hawk777/Shutterstock

Die Goldrutenaster (Solidaster luteus) ist tatsächlich halb Goldrute, halb Aster: eine Kreuzung
von Solidago und Aster ptarmicoides, der Hochland-Aster. Auch optisch ist sie eine Mischung aus beidem: viele kleine hellgelbe, strahlenförmige Blüten, die sich von Juni bis September zeigen. Solidaster wird bis zu 70 cm hoch, sollte aber in voller Blüte gestützt werden, damit die Stängel nicht knicken.

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Insekten lieben Goldruten! Bienen, Hummeln und Schmetterlinge tummeln sich auf den nektarreichen Blüten © Tatyana Mi/Shutterstock