Kühl ist besser für Winterblüher

Ein Artikel von GMH/GARTEN+HAUS | 17.01.2023 - 14:48
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Zimmer-Alpenveilchen fühlen sich in einem weniger geheizten Zimmer mit max. 19 °C Raumtemperatur wohler © Razumhelen/Shutterstock

Alpenveilchen (Cyclamen), Zimmerazaleen (Rhododendron), Begonien (Begonia), Flamingoblumen (Anthuria) und Flammendes Käthchen (Kalanchoe) – nur einige Beispiele für Zimmerpflanzen, die uns während der Wintermonate mit ihren bunten Blüten verzaubern. Das Paradoxe an der Sache ist nur, dass es sich dabei um Kalthauspflanzen handelt, die zwar aus wärmeren Gefilden stammen, im Winter jedoch kühlere Temperaturen bevorzugen. Wenn Sie sich also lange an ihren Blüten erfreuen wollen, sollten Sie den passenden Standort für sie finden.

18 Grad – mehr sollten es nicht sein

Den Sommer können viele exotische Zimmerpflanzen bei uns im Freien verbringen. Weil ihnen der österreichische Winter jedoch zu kalt ist, übersiedeln sie im Idealfall im Herbst in ein kaltes, aber frostfreies Gewächshaus. In den repräsentativen Schloss- und Gartenanlagen des Barocks gab es früher spezielle Gebäude für die Sammlungen exotischer Pflanzen, die sogenannten Orangerien.

Ein zeitgemäßer Ersatz ist ein kühler Wintergarten. Wer keinen zur Verfügung hat, sollte die Zimmerpflanzen in den Wintermonaten zumindest  in nur wenig geheizten Räumen unterbringen. Denn bei niedriger Temperatur hält die Blütenpracht deutlich länger als in warmer Umgebung.

Zimmerazaleen stehen im Winter idealerweise bei 12 bis 18 °C an einem hellen Standort ohne Mittagssonne. Werden die kleinen, dicht verzweigten Sträucher dazu noch gleichmäßig feucht gehalten, erfreuen sie uns wochenlang mit ihrem üppigen Blütenüberzug in den Farben Weiß über Rosa bis hin zu Rot. Auch Zimmer-Alpenveilchen blühen sehr ausdauernd, wenn die Umgebungstemperatur nicht über 18 °C liegt. Dann bilden sie mehrere Monate lang immer neue Knospen. Lassen die Pflanzen die Blütenköpfe hängen, ist das meist ein Zeichen für einen zu warmen Standort.

Selbst sogenannte Warmhauspflanzen brauchen im Winter keine tropischen Temperaturen. So blüht das Flammende Käthchen auch bei 18 °C mit großer Ausdauer. Begonien vertragen ebenfalls eine kühle Umgebung. Wichtig ist ein heller Standort und regelmäßiges Gießen mit kalkarmem Wasser.

Selbst Flamingoblumen, die aus den Regenwäldern Lateinamerikas stammen, müssen nicht direkt auf der warmen Heizung stehen. Unter 16 °C sollte die Umgebungstemperatur allerdings nicht absinken.

Wichtig: heller Standort!

Während blühende Zimmerpflanzen meist mit kühlen Temperaturen gut zurechtkommen, benötigen sie doch einen hellen Standort dicht am Fenster. Lichtmangel kann dazu führen, dass die Blätter braun werden und sich keine neuen Blüten entwickeln. Wichtig ist dabei jedoch ein Standort ohne kalte Zugluft. Vor dem Lüften also die Pflanzen kurz vom Fensterbrett nehmen.

Auch die Wassergaben müssen an die Zimmertemperatur angepasst werden. Während die Erde direkt über einer heißen Heizung schnell austrocknet, hält sich sie Feuchtigkeit an kühlen Standorten länger. Prüfen Sie vor dem Gießen zunächst, ob die Pflanzen überhaupt Wasser benötigen. Denn steht Gießwasser im Übertopf, kommt es zu Staunässe, die schnell zum Absterben der Pflanze führen kann.