Florfliegen als Gäste in der Wohnung

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 11.01.2017 - 09:02
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Effektive Schädlingsbekämpfer: Mit ihren zangenartigen Mundwerkzeugen greifen Florfliegenlarven die Blattläuse aktiv an und saugen sie aus. Sie sind aber auch Eierdiebe und fressen beispielsweise Spinnmilben, Thripse, Schmierläuse, Raupen und andere kleine Insekten © Tomasz Klejdysz/Shutterstock

In Mitteleuropa sollen bis zu 35 der weltweit etwa 1.400 Florfliegenarten vorkommen. Der deutsche Name Florfliege ist zoologisch eigentlich nicht korrekt, denn die Tiere haben vier Flügel und gehören deshalb nicht zu den Fliegen, die nur zwei Flügel haben. Die häufigste bei uns auftretende Art ist die Gemeine oder Grüne Florfliege (Chrysoperla carnea).

Asyl für die Nützlinge

Zum Überwintern suchen die erwachsenen Florfliegen frostfreie Stellen im Freien auf oder wandern in Gebäude. So sind sie auch in kühleren Wohnräumen zu finden, wo sie sich gern in Jalousiekästen, hinter Gardinen oder Bildern aufhalten. Man kann sie auch in Dachböden, Schuppen oder Garagen finden.

Nicht selten werden sie dann für Lästlinge gehalten und beseitigt. Die Tiere werden höchstens von Lichtquellen aus dem Winterversteck gelockt und schwirren dann mal kurzzeitig durch den Raum, um sich bald wieder zurückzuziehen. Da die Tiere sehr nützlich sind, sollte man ihnen auch in der Wohnung im Winter Asyl geben. Durch das Öffnen von Fenstern und Dachluken im Frühjahr wird den Florfliegen der Weg ins Freie erleichtert.

Übrigens: Florfliegen werden von Nützlingszuchtbetrieben in Massen vermehrt und werden gezielt in Gewächshäusern, Wintergärten oder Büroräumen zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt.

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Zum Überwintern suchen die erwachsenen Florfliegen mitunter frostfreie Innenräume wie Garagen, Schuppen oder Dachböden auf. Besonders gern halten sie sich auch in Jalousiekästen, hinter Gardinen oder Bildern auf © Achkin/Shutterstock

Wissenswertes über Florfliegen

Die 1 bis 1,5 cm langen Florfliegen (Chrysopidae) haben vier durchsichtige, hellgrüne netzartige Flügel, die sie in Ruhestellung dachförmig über den Körper legen. Im Herbst nehmen sie eine bräunliche Farbe an. Ihr Flug wirkt recht flatterig. Die gold-grünen, runden großen Augen sind auffällig hervorstehend. Deshalb werden die Tiere auch als Goldfliegen oder Goldaugen bezeichnet.

Vom Frühling bis zum Herbst finden wir sie im Freien. Die erwachsenen Tiere der Gemeinen Florfliege leben im Gegensatz zu anderen Arten weniger räuberisch, sondern mehr von Nektar, Honigtau oder Pollen zahlreicher Pflanzen.

Charakteristisch ist ihre Eiablage. Sie erfolgt an den Pflanzen einzeln oder gruppenweise auf bis zu 1 cm langen biegsamen Stielchen in der Nähe von Blattlauskolonien. Die hellbraunen, länglichen, 3 bis 5 mm großen Larven, die unter dem Namen "Blattlauslöwe" bekannter sind, leben räuberisch vorrangig von Blattläusen.

Auf der Suche nach Beute laufen sie recht mobil auf den Pflanzen umher. Mit ihren zangenartigen Mundwerkzeugen greifen sie die Blattläuse aktiv an und saugen sie aus. Sie sind aber auch Eierdiebe und fressen beispielsweise Spinnmilben, Thripse, Schmierläuse, Raupen und andere kleine Insekten.

Bis zu 500 Blattläuse vertilgen die Larven der Chrysoperla carnea. Sie sind nur schwer in den Pflanzenbeständen zu finden. Bei den Florfliegen ist jährlich allgemein mit zwei, seltener sogar drei Generationen zu rechnen.

Quelle: IVA-Magazin