Gurke – das Gemüse des Jahres 2019/2020

Ein Artikel von Christiane Bartal | 08.01.2019 - 13:58

Nach Paradeiser, Karotten und Salat sind Gurken das liebste Gemüse der Österreicher. Ihr hoher Wassergehalt von 97 % erfrischt ungemein, was Gurken zu einem idealen Sommergemüse macht. Mit der Wahl der Gurke zum Gemüse des Jahres 2019 und 2020 möchte der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt dazu anregen, Gurken im eigenen Garten zu kultivieren und die Sortenvielfalt zu entdecken.

Tipp: Essen Sie Gurken am besten ungeschält, denn in bzw. unter der Schale sitzen die meisten gesunden Inhaltsstoffe, die durch das Schälen verloren gehen würden.

Kaum noch bitter

Die ursprünglich aus Nordindien stammende Gurke (Cucumis sativus) gehört zu den Kürbisgewächsen und ist daher mit Kürbissen und Zucchini eng verwandt. Unsere heutigen, wohlschmeckenden Sorten gehen auf eine kleinfrüchtige Wildform zurück, die extrem bitter schmeckte. Nach Westeuropa gelangte die Gurke erst im 16. Jh., wobei die allseits geläufige und beliebte Schlangengurke erst seit dem späten 19. Jh. gezüchtet wird.

Das Sortenspektrum der Gurken ist breiter als man denkt: von weißen über gelbe, braune und grüne bis hin zu gestreiften, von glatten bis netzartig rauen und von länglichen, walzenförmigen bis hin zu kugelförmigen. Unsere heutigen Sorten sind weitegehend frei von Bitterstoffen. Lediglich bei Trockenheit kann es dazu kommen, dass Gurken vermehrt Bitterstoffe bilden.

Kultur in Freiland oder Gewächshaus

Die Kultur ist etwas anspruchsvoller als bei anderen Gemüsegewächsen. Sie erfolgt entweder im Freiland (bei robusteren Sorten), wo die Gurke auf dem Boden dahinkriecht oder mittels Rankhilfen in die Höhe wächst. Im Gewächshaus wird die einjährige Pflanze für gewöhnlich an Schnüren senkrecht gezogen. Die geschützte Kultur eignet sich für empfindlichere und jungfernfrüchtige Sorten – sie bilden auch ohne Bestäubung Früchte. Selbst für den Balkon gibt es kompaktere Sorten.

Wichtig ist eine ausreichende Wasserversorgung, denn Gurken sind starke Säufer. Für die Ausbildung der langen Triebe und großen Blätter brauchen sie außerdem reichlich Nährstoffe, am besten in Form von Kompost oder Kuhmist. Den Sommer über bilden die Pflanzen kontinuierlich Blüten und an den weiblichen Blüten die Früchte.