Der Name verrät es schon: Blattschneiderbienen bauen ihre Nester aus Blättern. © Andi111/Shutterstock.com
Rund 10 % der untersuchten Wildbienen fallen damit in eine von drei Gefährdungskategorien. Von den insgesamt 2.159 bekannten europäischen Wildbienenarten wurden bisher 1.928 bewertet. Das berichtete die Weltnaturschutzunion (IUCN) am Rande ihres Kongresses in Abu Dhabi.
Auch bei Schmetterlingen zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Zahl der gefährdeten, stark gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Arten um 76 % erhöht. 65 der 442 untersuchten Arten stehen nun auf der Roten Liste. Eine davon, der Madeira-Weißling, gilt offiziell als ausgestorben, da er seit Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen wurde.
Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge sichern die Produktion vieler Lebensmittel. In Europa sind vier von fünf Kulturpflanzen sowie unzählige Wildblumen auf Insektenbestäubung angewiesen. Hauptursache für die Gefährdung ist der Verlust geeigneter Lebensräume wie blütenreiche, naturbelassene Wiesen. Zusätzlich beeinträchtigen Stickstoffablagerungen aus Düngemitteln sowie der Einsatz von Pestiziden, vor allem Herbiziden, die Vielfalt an Blütenpflanzen und somit das Nahrungsangebot für Bestäuber.
Besondere Sorgen bereiten die Hummeln: 20 % der untersuchten Arten gelten als gefährdet, stark gefährdet oder unmittelbar vom Aussterben bedroht. Betroffen sind 15 Arten, die unter anderem Nutzpflanzen wie Erbsen, Bohnen, Erdnüsse und Klee bestäuben. Die IUCN ruft Regierungen dazu auf, dringend Maßnahmen zum Schutz dieser Tierarten und zur Wiederherstellung ihrer Bestände einzuleiten.
Quelle: derstandard