Die Früchte des Götterbaumes, Ailanthus altissima, fallen besonders auf. Typisch sind auch die großen, bis zu 90 cm langen Fiederblätter © XXLRay/wikimedia.org
Hierzulande wird der Götterbaum meist bis zu 30 m hoch, mit einem Zuwachs bis zu 80 cm pro Jahr. In der Jugendphase wächst er sogar bis zu 3 m pro Jahr und ist somit äußerst konkurrenzstark.
Auch wenn das Höchstalter nur rund 50 Jahre beträgt: Der Götterbaum ist in der Lage, sich in dieser Zeit enorm auszubreiten. Wurzelausläufer und Wurzelsprossen bilden große Wurzelgeflechte und bringen besonders kräftige Triebe hervor. Die enorme Anzahl an Früchten, die bereits bei 3- bis 5-jährigen Bäumen heranreifen können, verbreitet sich über den Wind im Umkreis von etwa 100 m.
Siegeszug von China nach Europa
Mitte des 18. Jahrhunderts als Ziergehölz aus China nach England eingeführt, erfolgte die Verbreitung von Ailanthus altissima als Zierbaum. Auch als Forstgehölz war er beliebt, da sein Holz aufgrund des hohen Zelluloseanteils zwar hart, aber dennoch sehr elastisch ist. In Österreich fand er erstmals um 1850 als Zier- und Forstbaum Verwendung. In Städten wurde er zudem gerne als Straßenbaum angepflanzt, da er neben seiner Schnellwüchsigkeit widerstandsfähig gegen Salz, Trockenheit, Abgase und Nährstoffmangel ist. Heute ist er in städtischen und industriellen Bereichen bereits vollständig eingebürgert.
Warum ist der Götterbaum so problematisch?
Insbesondere in sommerwarmen Gebieten mit mindestens 20 Sommertagen – bei Temperaturen von mindestens 25 °C – verwildert der lichtliebende Götterbaum. Schwerpunkte sind daher große Städte wie Wien, Graz und Linz sowie wärmebegünstigte Regionen. Der erhöhte Pflegeaufwand sowie Bauschäden im städtischen Raum und an Verkehrswegen verursachen hohe Kosten.
Stellenweise wandert der Götterbaum auch in naturnähere Lebensräume wie Halbtrockenrasen, z. B. am Bisamberg bei Wien, oder Auen ein. In den Donauauen werden Götterbaumbestände im großen Stil "geringelt", also die äußere Schicht der Rinde im unteren Teil des Stammes abgezogen, um das sukzessive Absterben der Bäume herbeizuführen. Das bloße Fällen der Bäume würde hingegen nur starke Stockausschläge bewirken. Das hat negative Folgen für den Naturschutz, da heimische Arten verdrängt werden. Beim Menschen können zudem durch intensiven Kontakt mit Inhaltstoffen der Blätter und des Holzes toxische und allergische Hautreaktionen auftreten.
Hände weg vom Götterbaum – es gibt Alternativen!
Um die weitere Verbreitung der invasiven Pflanzenart zu verhindern, sollten Garten- oder Grundstücksbesitzer den Götterbaum nicht neu anpflanzen. Attraktive Alternativen sind z. B. die Vogelbeere (Sorbus aucuparia), die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) oder der Spitzahorn (Acer platanoides).
Sind bereits Pflanzen vorhanden, richtet sich das Vorgehen nach deren Alter: Sämlinge sind auszureißen und zu verbrennen, bei älteren Pflanzen sind die Fruchtstände und Jungtriebe zu entfernen. Fällen sollte man den Götterbaum nur, wenn man auch den Wurzelstock ausgraben kann – und selbst dann kann es sein, dass Stockausschläge und Wurzelschösslinge noch über Jahre ausgerissen oder abgeschnitten werden müssen. Achtung: Beim Fällen der Bäume unbedingt Schutzkleidung tragen!