Carob – Kakao der alten Welt

Ein Artikel von Mag. Eva-Maria Mayr | 11.02.2015 - 10:48
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© Thomé

Das Johannisbrot (Ceratonia siliqua) ist eine Frucht aus der Familie der Hülsenfrüchtler und stammt ursprünglich von der arabischen Halbinsel. Der Legende nach soll sich Johannes der Täufer in der Wüste von den Früchten des Johannisbrotbaumes ernährt haben. Heute wird der bis zu 18 Meter hohe Baum auch in Mittelmeerländern wie Spanien und Italien angebaut.

Die 10 bis 30 cm langen Schoten hängen in Büscheln von den Ästen, wobei die Schale zunächst grün ist und sich im Reifeprozess bräunlich verfärbt. Im Innern befindet sich das rötliche, aromatische Fruchtmark, das einen hohen Zuckeranteil von 30 bis 50 Prozent aufweist. Weitere Inhaltsstoffe sind Stärke, Eiweiß und Fett, Kalzium, Phosphor, Kalium und Gerbstoffe. 

Von Kaftanhonig zu Johannisbrotkernmehl

Aus Johannisbrot, auch "Carobe" genannt, lässt sich Saft oder Sirup (Kaftanhonig) pressen, der zum Einlegen anderer Früchte und zum Brennen von Schnaps verwendet wird. Das getrocknete Fruchtfleisch wird zu "Carobpulver" vermahlen, das geschmacklich dem Kakaopulver sehr ähnlich und zum Backen geeignet ist.

Johannisbrotkernmehl wird aus den enthaltenen Kernen hergestellt und in der Industrie sehr häufig als Verdickungsmittel eingesetzt. Der Zusatzstoff, der auch als E 410 auf der Verpackung zu entdecken ist, ist zum Beispiel in Speiseeis, Süßigkeiten, Suppen und Pudding zu finden.  

Der "Kakao der Alten Welt" ist ganzjährig in gut sortierten Supermärkten erhältlich. Produkte wie Carobpulver und Brotaufstrich aus Johannisbrot gibt es in Bioläden und Reformhäuser.

Quelle: Heike Kreutz/aid