Faschiertes begleitet uns seit der Antike. Doch wer hat’s erfunden? Was haben die Römer damit gemacht und wann kam der Fleischwolf? Eine Reise durch 2.000 Jahre kulinarische Kulturgeschichte. Mehr lesen ...
Hygiene hat bei der Verarbeitung von Faschiertem oberste Priorität: Verwenden Sie Schneidbretter und andere Küchenutensilien nicht für andere Zutaten, die nicht erhitzt werden © Pressmaster/Shutterstock
Faschiertes ist unglaublich vielseitig – ob für Bolognese, Fleischlaberln, Lasagne oder Chili con Carne. Doch so beliebt es ist, beim Kochen schleichen sich häufig kleine Fehler ein, die Geschmack, Konsistenz und Hygiene beeinträchtigen können. Damit Ihnen das nicht passiert, zeigen wir Ihnen die 10 häufigsten Fehler beim Kochen mit Faschiertem – und wie Sie sie ganz einfach vermeiden.
1. Faschiertes zu lange lagern
Der Fehler:
Faschiertes ist wegen der großen Oberfläche besonders empfindlich auf Verderb. Viele lagern es zu lange im Kühlschrank oder verwenden es sogar noch, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Wegen der kurzen Haltbarkeit ist frisches Faschiertes in Österreich meist mit einem genauen Verbrauchsdatum versehen („Zu verbrauchen bis ...“) — nicht nur einem Mindesthaltbarkeitsdatum.
Besser so:
Verarbeiten Sie frisches Faschiertes am besten am Kauftag oder spätestens am nächsten Tag. Lagern Sie es gut gekühlt (unter 4 °C) und decken Sie es luftdicht ab. Wenn Sie es nicht gleich verwenden, frieren Sie es portionsweise ein – so bleibt es bis zu 3 Monate haltbar.
Tipp: Beschriften Sie die Gefrierbeutel mit Datum und Sorte (Rind, Schwein, gemischt), damit Sie den Überblick behalten.
2. Faschiertes falsch auftauen
Der Fehler:
Viele tauen Faschiertes einfach bei Zimmertemperatur auf. Das spart zwar Zeit, bietet aber perfekte Bedingungen für Bakterienwachstum – besonders in der äußeren Schicht, während das Innere noch gefroren ist.
Besser so:
Lassen Sie Faschiertes langsam im Kühlschrank auftauen. Das dauert zwar länger (am besten über Nacht), ist aber hygienisch sicher. Alternativ können Sie es luftdicht verpackt in kaltem Wasser auftauen – aber niemals bei Raumtemperatur.
Tipp: Auftauflüssigkeit immer wegschütten und Arbeitsflächen gründlich reinigen.
3. Faschiertes direkt aus dem Kühlschrank in die Pfanne geben
Der Fehler:
Viele geben kaltes Faschiertes direkt in die heiße Pfanne. Dadurch kühlt die Pfanne stark ab – das Fleisch beginnt zu köcheln statt zu braten.
Besser so:
Lassen Sie das Faschierte 10 bis 15 Minuten bei Raumtemperatur ruhen, bevor Sie es anbraten. So bleibt die Pfanne heiß, das Fleisch bekommt eine schöne Kruste und entwickelt kräftige Röstaromen.
Tipp: Verwenden Sie eine große Pfanne oder Bratpfanne aus Gusseisen oder Edelstahl, damit die Hitze gut gehalten wird.
4. Zu viel Fleisch auf einmal in die Pfanne geben
Der Fehler:
Wenn zu viel Faschiertes auf einmal in der Pfanne liegt, sammelt sich Flüssigkeit – das Fleisch kocht im eigenen Saft und wird grau statt knusprig.
Besser so:
Braten Sie das Fleisch in mehreren Portionen an. So entsteht weniger Flüssigkeit, und das Faschierte kann rundherum schön bräunen. Diese Röstaromen sind die Basis für intensiven Geschmack, besonders bei Saucen.
5. Das Fleisch beim Anbraten ständig umrühren
Der Fehler:
Viele haben die Angewohnheit, das Faschierte sofort zu zerteilen und ständig umzurühren. So entsteht keine gleichmäßige Bräunung, und das Fleisch bleibt blass.
Besser so:
Lassen Sie das Faschierte zunächst 1 bis 2 Minuten ungestört in der heißen Pfanne, bevor Sie es wenden oder zerteilen. So entsteht eine schöne Kruste, die den Geschmack verbessert.
6. Zu mageres Fleisch verwenden
Der Fehler:
Aus Angst vor Fett greifen viele zu sehr magerem Faschierten. Das führt aber oft zu trockenen, bröckeligen Ergebnissen – vor allem beim Braten oder Grillen.
Besser so:
Wählen Sie Faschiertes mit 15 bis 20 % Fettanteil. Fett ist Geschmacksträger und sorgt für Saftigkeit. Für Burger, Laibchen oder Faschierten Braten ist ein gewisser Fettgehalt entscheidend für ein gutes Mundgefühl.
Tipp: Wenn Sie mageres Fleisch verwenden (z. B. Geflügel), geben Sie etwas Öl, Butter oder fein geriebenes Gemüse dazu – das sorgt für mehr Saftigkeit.
7. Faschiertes nicht ausreichend würzen
Der Fehler:
Viele würzen Faschiertes erst am Ende oder zu zaghaft. So fehlt es oft an Tiefe und Geschmack.
Besser so:
Salzen und würzen Sie frühzeitig, damit die Gewürze in das Fleisch einziehen können. Für klassisches Faschiertes eignen sich Salz, Pfeffer, Paprika, Knoblauch, Zwiebel und frische Kräuter. Für orientalische oder mediterrane Gerichte dürfen es gerne Kreuzkümmel, Nelkenpulver, Chili oder Oregano sein.
8. Die Fleischmasse zu stark kneten
Der Fehler:
Beim Zubereiten von Laibchen oder Füllungen wird die Fleischmasse oft zu lange und zu fest geknetet. Das macht sie kompakt und trocken statt locker und saftig.
Besser so:
Die Zutaten nur so lange mischen, bis alles gut verteilt ist. Ein kurzes, gleichmäßiges Vermengen reicht völlig. So bleibt die Struktur des Fleisches erhalten und die Masse wird nicht zäh.
Tipp: Formen Sie die Laibchen locker, nicht zu fest pressen – das sorgt für eine angenehm fluffige Konsistenz nach dem Braten.
9. Zu wenig Ruhezeit einplanen
Der Fehler:
Viele verarbeiten die Fleischmasse sofort weiter, nachdem alles vermischt wurde. Dadurch hat z. B. das eingeweichte Brot keine Zeit, Flüssigkeit aufzunehmen – die Masse wird instabil, verliert Wasser oder fällt auseinander.
Besser so:
Lassen Sie die fertige Fleischmasse 10 bis 20 Minuten ruhen, bevor Sie sie formen oder weiterverarbeiten. So verbinden sich die Aromen, und die Bindung wird stabiler.
Tipp: Decken Sie die Schüssel während der Ruhezeit ab und stellen Sie sie in den Kühlschrank – das hält alles frisch und sicher.
10. Unsauber arbeiten
Der Fehler:
Beim Umgang mit rohem Faschiertem wird die Hygiene oft unterschätzt. Schneidebretter, Messer oder Hände werden nicht gründlich gereinigt, und dieselben Utensilien kommen danach mit anderen Lebensmitteln in Kontakt. So können gefährliche Keime leicht auf Gemüse, Gewürze oder bereits gegarte Speisen übergehen.
Besser so:
Arbeiten Sie mit strikter Küchenhygiene:
• Verwenden Sie separate Bretter und Messer für rohes Fleisch und andere Zutaten.
• Waschen Sie Ihre Hände gründlich vor und nach jedem Kontakt mit rohem Faschiertem.
• Reinigen Sie Arbeitsflächen sofort mit heißem Wasser und Spülmittel.
• Achten Sie darauf, dass Fleisch nie mit fertig gegarten Speisen in Berührung kommt.
• Wechseln Sie nach dem Kochen mit Faschiertem auch die verwendeten Geschirrtücher und Putzlappen.
Rezeptideen mit Faschiertem gesucht? Schauen Sie mal hier:
Die GARTEN+HAUS Rezeptsammlung Nr. 42 „Vielfalt mit Faschiertem“ ist jetzt im Zeitschriftenhandel erhältlich sowie online unter shop.garten-haus.at.