Alte Hausmittel gehen schonender gegen die Plagegeister vor. Rechtzeitig angewandt, haben sie oft Aussicht auf Erfolg. Im Kampf gegen unerwünschte Gartenbesucher hat sich die Anziehungskraft verschiedener Farben bewährt. Mit gelb angestrichenen und mit Wasser gefüllten Schalen oder gelben Leimtafeln kann bei einigen Blattlausarten die Lockwirkung der natürlichen Pflanzen übertroffen werden. Die Schädlinge gehen in die Falle, ertrinken im Wasser oder kleben an den Tafeln fest.
Soll die weiße Fliege ausgemerzt werden, müssen die gelben Klebefallen an den Pflanzen befestigt werden. Dadurch kommt es zu einer regelmäßigen Bewegung und die Tiere lassen sich täuschen und in die Falle locken. Trauermücken können mit blauen Leimtafeln dingfest gemacht werden. Sie reagieren zudem auf gelbe Wasserbehälter. Kirschfruchtfliegen gehen gelben Tafeln “auf den Leim”, Sägewespen fühlen sich von weißen Leimtafeln angezogen. Gegen Schnecken helfen neben Bierfallen auch Netze und Vliese, die auf die Pflanzen gelegt und seitlich durch Anhäufen von Erde abgedichtet werden.
Um Nützlinge wie Igel, Maulwurf oder Marienkäfer in den Garten zu locken, muss allerdings vom allzu aufgeräumten Garten Abschied genommen werden. Erst eine natürliche “Unordnung” zieht die Tiere an. So brauchen Igel und Kröten einen Unterschlupf in Form von Reisig- und Laubhaufen. Unter dichten Hecken, wo sie keiner stört, halten sie sich ebenfalls gern auf. Sie gehen ebenso wie Spitzmaus, Maulwurf und Mauswiesel auf die Jagd nach Insekten und Schnecken.
Vögel sammeln während der Aufzucht ihrer Jungen große Mengen an Raupen, Würmern, Fliegen und anderen Insekten, um die hungrigen Schnäbel im Nest zu stopfen. Sie fühlen sich in Gärten wohl, in denen sie sowohl Nistmöglichkeiten als auch eine flache Wasserstelle zum Baden und Trinken vorfinden. Die Ansprüche ans Nest sind unterschiedlich. Die einen beziehen gern Nistkästen, die anderen brüten in Bodennähe in möglichst undurchdringlichen Hecken.
Auch vor Laufkäfern und Spinnen sollte der Ökogärtner nicht zurückschrecken, denn sie spielen als Insektenvertilger eine wichtige Rolle. Beide Tiergruppen leben gern an Trockenmauern oder in Steinansammlungen. Auf Blattläuse sind Marienkäfer und Ohrwürmer spezialisiert und zusammen besonders nützlich, denn der Marienkäfer jagt tagsüber, der Ohrenkneifer nachts. Ein umgestülpter Tontopf, gefüllt mit Holzwolle in der Nähe von Pflanzen aufgestellt, erspart dem Hobbygärtner das Blattlausgift.
Quelle: Hilde Nizamoglou/Global Press