Topinambur: Gut für Darm und Blutzucker

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 14.11.2023 - 09:19
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Bei Frostfreiheit kann Topinambur von Oktober bis März geerntet werden © NetPix/Shutterstock

Topinambur, auch "kleine Sonnenblumen" genannt,  ist eine Sonnenblume aus der Familie der Korbblütler und wird wegen der hochwertigen Inhaltsstoffe in den Knollen angebaut. Doch die Pflanze aus der Familie der Korbblütler hat auch Zierwert: Ab September verschönert sie mit ihrer dottergelben Blütenpracht den Garten. 

Den ganzen Winter über ernten

Die Knollen können problemlos im eigenen Gemüsegarten angebaut werden. An sonnigen bis halbschattigen Standorten gedeiht Topinambur wunderbar, solange sie vor Staunässe geschützt ist. Die Sprossknollen sind kartoffelgroß, oft bizarr geformt, und je nach Sorte rot, weiß, gelb oder violett gefärbt.
Die Ernte der Topinamburknollen erfolgt normalerweise im Herbst, etwa ab Oktober. Ein sicheres Indiz für den Beginn der Erntezeit ist, dass sich das Kraut braun färbt und die Blätter abfallen. Vor der Ernte schneidet man die oberirdischen Triebe über dem Boden ab. Je nach angebauter Sorte kann man sie in frostfreien Perioden den ganzen Winter über bis in den März hinein immer wieder frisch ernten. 

Einmal geerntet sollten die Knollen bald verbraucht werden, da sie durch ihre dünne Haut viel Feuchtigkeit abgeben und damit schnell runzlig werden. Topinambur-Knollen müssen nicht zwangsläufig geschält werden, sie lassen sich sowohl ungeschält oder schalenlos verwenden. Im Kühlschrank in Folie eingewickelt ist Topinambur 2 bis 3 Tage haltbar.

Wirkung der "Diabetikerkartoffel"

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Reich an Vitaminen und inulinhaltig: gebratene Topinamburknollen mit Knoblauch und Kräutern © Esin Deniz/Shutterstock

Im Gegensatz zum Erdapfel enthält die Topinambur kaum Stärke. 7 bis 8 % ihres Reservekohlenhydrats ist Inulin, ein Mehrfachzucker des Fruchtzuckers, das aufgrund fehlender Enzyme vom Körper nicht verstoffwechselt werden kann. Inulinhaltige Lebensmittel haben eine präbiotische Wirkung: sie beeinflussen die Darmflora günstig, beugen gastrointestinale Erkrankungen vor, regen das Immunsystem an, erleichtern die Aufnahme von Spurenelementen und stabilisieren den Blutzuckerspiegel. Aus diesem Grund wird Topinambur immer wieder für Diabetiker empfohlen – und daher erklärt sich auch ihr Name "Diabetikerkartoffel", wie sie im Volksmund auch genannt wird. Außerdem enthält die Knolle Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2 und Niacin.

Wie schmeckt Topinambur? Man kann den Geschmack der Knollen als leicht süßlich, manchmal auch leicht bitter beschreiben. Sie erinnern ein wenig an die Artischocke oder Birne. In der Küche wird die knackige Knolle vielseitig verwendet: Sie schmeckt roh, gedünstet, gebraten, frittiert oder gekocht. Wer Topinambur das erste Mal ausprobiert, sollte allerdings nicht zu viel auf einmal essen, da ein übermäßiger Verzehr zu Verdauungsproblemen und Blähungen führen kann.