Erntezeit für Mispeln

Ein Artikel von Christiane Bartal | 02.10.2017 - 16:14

Sie hat ein apfelähnliches Aussehen und gehört tatsächlich wie Apfel und Birne zur Familie der Rosengewächse. Bis vor 100 Jahren war die Echte Mispel (Mespilus germanica) noch in fast jeden Bauerngarten zu finden. Sie wird bis zu 5 m hoch und 70 Jahre oder älter.

Ihre Früchte (sog. „Scheinäpfel“) sind reich an Vitamin C, Mineralstoffen, Stärke, Pektin und den gesunden Gerbstoffen. Letztere sorgen für das typische herb-säuerliche Aroma mit einer leicht nussigen Note. In der Naturheilkunde werden Mispeln aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung bei Harnwegsinfekten eingesetzt.

Ernte und Verarbeitung

Ab Oktober können die Mispeln geerntet werden. Am besten lassen Sie sie aber noch am Baum, bis das Laub gefallen und der erste Nachtfrost vorüber ist. Erst durch den Frost werden die Früchte weich und entwickeln das typische Aroma. Sie können aber auch nachhelfen, indem Sie die Mispeln für einen Tag in die Tiefkühltruhe legen und danach wieder auftauen lassen.

Meist werden die Mispeln zu Marmelade, Gelee, Saft, Kompott oder Likör verarbeitet, oft auch kombiniert mit anderen Früchten des Herbstes wie Apfeln, Birnen oder Quitten. Ein köstliches Mus etwa ist schnell zubereitet: Mispeln in etwas Wasser 10 Minuten weichkochen, passieren und mit Zitronensaft, Zimt und Ingwer abschmecken. Doch die Früchte können ruhig auch roh gegessen werden.

Rezepttipp: Mispel-Chutney

Zutaten
2 kg Mispeln
500 g Zwiebel
2 Stück Ingwer, daumengroß
4 Zehen Knoblauch
1 kg Zucker
1 l Essig
4 TL Salz
3 TL Pfeffer
2 TL Zimt
3 TL Chiliflocken
1 TL Cayennepfeffer

Zubereitung
1. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen und fein würfeln.

2. Mispeln vierteln, Stielansatz und Blüte entfernen, Kerne auslösen und die Haut des Kerngehäuses abziehen. Fruchtfleisch fein würfeln (evtl. Handschuhe tragen, um gelbbraune Finger zu vermeiden).

3. Alle Zutaten in einem großen Topf vermischen und zum Kochen bringen. Bei mittlerer Hitze dick einkochen – das kann bis zu 3 Stunden dauern. Chutney nach Belieben noch leicht pürieren.

4. Heißes Chutney in Gläser füllen. Diese sofort zuschrauben, auf den Kopf stellen und so auskühlen lassen.

Tipp: Das Mispel-Chutney passt ausgezeichnet zu Rindfleisch, Lammfleisch und Wild.