Knollenziest: Jetzt beginnt die Ernte!

Ein Artikel von Christiane Bartal | 02.11.2017 - 08:23

Knollenziest (Stachys affinis, Syn.: Stachys sieboldii) wird auch Japanknolle oder Chinesische Artischocke genannt, was bereits seine asiatische Herkunft verrät. In Frankreich gilt er unter dem Namen „Crosne du japon“ als Delikatesse.

Obwohl der Anbau nicht besonders schwierig ist, wurde der Knollenziest zur fast vergessenen Rarität in unseren Gemüsegärten. Dabei ist er ein köstliches Wintergemüse, das ab Ende Oktober durchgehend bis Ende Jänner frisch geerntet wird.

Geschmacklich erinnern die Wurzelknöllchen, die aufgrund derporzellanfarbenen zarten Haut und der typischen Einschnürungen ein wenig wie Engerlinge aussehen, an eine Mischung aus Artischocken, Karfiol und Schwarzwurzeln.

Anbautipps für den Garten

Die krautigen Stängel mit den nesselartigen Blättern werden etwa 30 bis 40 cm hoch. Durch unterirdische Ausläufer bilden bis zu 8 cm lange und 2 cm dicke Knollen.

Für den Anbau im eigenen Garten empfiehlt sich ein nährstoffreicher, mäßig feuchter Boden in sonniger bis halbschattiger Lage. Ähnlich wie bei Erdäpfeln werden die Knöllchen ab März in Horsten zu je zwei bis drei Stück und im Abstand von 50 cm zwischen den Horsten etwa 10 cm tief in die Erde gesteckt.

Erst wenn die Temperaturen wieder sinken, also ab dem Spätsommer, beginnt das Wachstum der Knollen. Häufeln Sie die Pfanzen ab August immer wieder an, um die Knollenbildung zu fördern.

Die Erntezeit beginnt ab Ende Oktober, sobald das Laub welk ist, und dauert bis Ende Jänner. Decken Sie verbleibende Pflanzen vor dem ersten Frost mit einer Mulchdecke aus Stroh oder Laub ab – so können Sie laufend weiterernten. Damit der Knollenziest auch nächstes Jahr wieder für eine reiche Ernte sorgt, belassen Sie am besten immer ein paar Knollen in der Erde. Alle zwei bis drei Jahre sollte das Beet jedoch gewechselt werden.

Verarbeitung in der Küche

Die Knöllchen sind roh essbar und eignen sich fein geschnitten für Salate. Das nussige Aroma kommt jedoch am besten beim Braten in Butter, Dünsten Blanchieren oder Frittieren hervor. Für die Zubereitung des Knollenziests können Sie sich an Rezepten mit Spargel oder Kohlrabi orientieren.

Tipp: Verarbeiten Sie die frisch geernteten Knollen möglichst bald, denn aufgrund der dünnen Haut trocknen sie recht rasch aus. Eine Lagerung ist nur bei hoher Luftfeuchtigkeit und max. 2 °C möglich, damit die Knollen nicht austreiben oder einen unangenehmen Geschmack annehmen.