Kennen Sie Bananen- und Ananas-Minze?

Ein Artikel von Kristina Kugler/Christiane Bartal | 14.08.2023 - 15:16
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Der Gehalt an Inhaltsstoffen ist vor der Blüte am höchsten. Ernten Sie zudem am besten vormittags © LDprod/Shutterstock

Pfefferminze, Rundblättrige Minze, Acker-Minze, Ananas-Minze, Grüne Minze, ... bei so vielen Minzen kann man schon mal den Überblick verlieren. Immerhin gibt es bei der Gattung Mentha 16  bekannte Arten und in Gärtnereien ein beinahe unüberschaubares Angebot an duftenden Minzen wie z. B. Schokolade-, Apfel-, Erdbeer-, Bananen- oder Orangen-Minzen. Wer viel Platz hat, kann sich einen richtigen Minze-Garten anlegen. Doch Vorsicht, das Kraut neigt zum Wuchern und kann sogar zu einer richtigen Plage werden. Überlegen Sie es sich daher gut, ob Sie Minze tatsächlich in Ihren Garten setzen wollen oder doch lieber im Topf belassen.

So bekommen Sie den Ausbreitungsdrang in den Griff

Minzen bilden unter- und oberirdische Ausläufer – sogenannte Stolonen –, mit denen sie sich rasch ausbreiten und konkurrenzschwächere Nachbarn leicht überwuchern können. Das kann von Vorteil sein, immerhin gibt es so gut wie kein Unkraut, das gegen die Staude ankommt. Wer jedoch nicht ausschließlich Minze in seinem Garten haben will, sollte vor der Pflanzung eine Wurzelsperre errichten.

Als Wurzelsperre können Sie die Staude z. B.  in einen 15 bis 20  l großen Kunststoffkübel ohne Boden, den Sie bis 5 cm unter dem Rand in die Erde versenken, setzen. Wurzelnde Kriechtriebe, die einige Minze-Arten zusätzlich zu unterirdischen Ausläufern bilden, lassen sich von einer Wurzelsperre ­natürlich nicht beeindrucken und müssen daher entfernt werden, sobald sie über die Abgrenzung hinausragen. Selbstverständlich ist es ebenso möglich, die Staude im Topf auf der Terrasse oder auf dem Balkon zu kultivieren. Das hat auch den Vorteil, dass ­verschiedene Sorten nicht durcheinanderwachsen können, wenn jede in einem eigenen Pflanzgefäß gedeiht.

Stecklingsvermehrung: Aus eins mach viele!

Wollen Sie Ihre eigenen Minzen vermehren oder liebäugeln Sie mit einer Sorte Ihrer Nachbarin, reicht es, die Pflanze zu teilen oder Stecklinge abzuschneiden. Minzen können Sie die ganze Saison über halbieren – am besten aber nach der Blüte, die geteilten Individuen wachsen sehr gut an.

Für die ­Stecklingsvermehrung entnehmen Sie im Frühling Triebspitzen, die in einem Wasserglas oder in geeignetem Substrat recht bald bewurzeln. Auch Wurzelstecklinge eignen sich für die Vervielfachung.

Schon gewusst ...?

Die Pfefferminze (Mentha x piperita) ist eine Kreuzung zwischen der Wasserminze (M. aquatica) und der Ähren-­Minze (M. spicata), wobei diese wiederum eine Kreuzung von Apfel-Minze (M. rotundifolia) und Ross-Minze (M. longifolia) ist. Woher sie tatsächlich stammt, ist umstritten. Entweder ist ihre Heimat Ostasien oder England.