Sein Geschmack ist unverwechselbar: scharf und erfrischend zitronig zugleich. Während die europäische Schulmedizin erst vor kurzem damit begonnen hat, die positiven Eigenschaften des Ingwers (Zingiber officinale) zu erforschen, ist er in der traditionell-chinesischen Medizin (TCM) schon seit 3.000 Jahren fest verankert. Das liegt nicht zuletzt an seiner Heimat, dem Südosten Asiens.
Schon die ersten Seefahrer machten sich die Wirkung des Ingwers als Mittel gegen die Seekrankheit und Übelkeit zunutze. Sein zweites großes Einsatzgebiet sind Erkältungen dank seiner Immunsystem-unterstützenden Eigenschaften. Doch das ist längst noch nicht alles ...
Natürliches Aspirin
Hauptverantwortlich für die Wirksamkeit des Ingwers sind neben den ätherischen Ölen die sogenannten „Gingerole“, die zu den Scharfstoffen gehören und dem Ingwer zum englischen Namen „Ginger“ verholfen haben. Sie bringen die Verdauung in Schwung, wirken entzündungshemmend, schleimlösend und schmerzstillend – vergleichbar mit dem Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure, der eine ganz ähnliche chemische Struktur wie Gingerol aufweist.
Darüber hinaus verbessert Ingwer die Fließeigenschaften des Blutes und kann damit das Risiko für Thrombosen und Schlaganfälle verringern. Schon eine Tagesdosis von 5 g Ingwer täglich soll laut Forschern dafür ausreichen. Ingwer kann auch den Cholesterinspiegel senken und somit Arteriosklerose vorbeugen.
Für Menschen, die Knoblauch nicht vertragen oder einfach nicht mögen, ist Ingwer eine gute Alternative, haben doch beide sehr ähnliche Wirkungen.
Schmerzlinderung bei Arthritis
Wie 2012 eine Studie der Thammasat Universität in Bangkok ergeben hat, hilft Ingwer sogar bei arthritischen und rheumatischen Gelenksschmerzen. Laut Studienergebnis soll eine sechswöchige Behandlung mit Ingwergel die gleiche schmerzlindernde Wirkung haben wie einprozentiges Diclofenac-Gel.
Mehrere Studien besagen außerdem, dass die antioxidativen Gingerole eine vorbeugende Anti-Krebs-Wirkung entfalten, indem sie dem Körper helfen, sich gegen freie Radikale zu verteidigen. Eine richtige Wunderpflanze also, die eigentlich viel öfter auf unserem Speiseplan stehen sollte.
Gründe genug, fand ebenso der „Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, bekannt als Paracelsus (NHV Theophrastus)“, indem er den Ingwer zur Heilpflanze des Jahres 2018 wählte.
