Kumquat: Essfertig samt Kernen und Schale

Ein Artikel von Christiane Bartal | 20.02.2018 - 15:07

Sie ist nur bis zu 4 cm lang und 5 bis 20 g schwer – und damit die kleinste bekannte Zitrusfrucht. Die Kumquat (Fortunella), auch als Zwergorange oder Zwergpomeranze bekannt, ist im Südosten Chinas und in Indochina beheimatet. Von Fortunella gibt es sechs verschiedene Arten und mehrere Kreuzungen, die geringfügig im Aussehen variieren. Als Obst ist sie das ganze Jahr über im Handel erhältlich. Im Winter und Frühjahr stammen die Früchte mitunter sogar aus den Mittelmeerländern.
Auch als dekorative Bäumchen werden Kumquats immer beliebter – nicht nur bei exklusiven Events.

Erst rollen, dann als Ganzes genießen!

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Kumquats werden nur ca. 4 cm groß, konnen aber gleich mit Schale gegessen werden © Olga Popova/Shutterstock.com

Geschmacklich ist die Kumquat der Orange sehr ähnlich: säuerlich und süß zugleich. Sie strotzt vor gesunden Inhaltsstoffen: Neben Ballaststoffen sind das Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Phosphor, außerdem wertvolle B-Vitamine und Vitamin C.

Dass die Kumquat samt kaum merklichen Kernen und goldgelber Schale verzehrt werden kann, macht sie zur idealen Snackfrucht für zwischendurch – gründliches Waschen vorausgesetzt (obwohl die Frucht nach der Ernte in der Regel nicht behandelt wird). Die Schale ist dünn, weich und leicht gepunktet – das sind die Ölzellen, die u. a. für den unverwechselbaren Geschmack sorgen. Tipp: Rollen Sie die Kumquat vor dem Verzehr in der Hand, damit die Öle ihr volles Aroma entfalten können.

Die Kumquat kann übrigens auch zu Kompott, Chutney oder Marmelade verarbeitet werden und macht sich auch in Salat oder Süßspeisen gut. In Asien wird aus dem kleinen Früchtchen häufig Sirup oder Likör gewonnen.

Pflege von Kumquats

Auch für Hobbygärtner sind Kumquats interessant, denn sie lassen sich in unseren Breiten recht einfach ziehen. Während sie in ihrer Heimat Höhen bis zu 5 m erreicht, bleibt sie bei uns als Kübelpflanze mit bis zu 1,5 m recht überschaubar und kompakt.

Während der Saison fühlt sich ein Kumquat-Bäumchen an einem hellen, sonnigen und warmen Standort bei Zimmertemperatur und sogar im Garten wohl. Die bevorzugte erhöhte Luftfeuchtigkeit erreichen Sie, indem Sie den Kübel (erhöht, damit keine Staunässe entsteht!) in eine größere wassergefüllte Schale stellen. Als Substrat bevorzugen die Kumquat eine nährstoffreiche, kalkarme und durchlässige Erde auf Kompostbasis.

Zwischen Frühling und Herbstanfang möchten Kumquats reichlich gegossen werden. Überschüssiges Wasser sollte jedoch gut abfließen können. Geben sie dem Bäumchen nur kalkfreies Gießwasser, dem Sie während der Saison alle zwei Wochen konzentrierten Flüssigdünger beimischen. Sobald sich die Blütenknospen zeigen, können Sie auf einen kaliumbetonten Volldünger umsteigen.

Eigene Kumquat-Ernte

Bei aus Samen gezogenen Kumquat-Pflanzen dauert es mehrere Jahre, bis sich die ersten, herrlich duftenden Blüten zeigen. Auch bei als Bäumchen gekauften Pflanzen dauert es meist ein Jahr, bis Sie erstmals ernten können. Wenn es endlich so weit ist, bilden sich im Sommer oder Herbst die Früchte, die direkt vom Baum genascht werden können. Sie sind reif, wenn sie eine intensive orange Farbe haben und leicht nachgeben. Von nun an bildet die Kumquat alle zwei Jahre neue Früchte.

Kumquats überwintern

Kumquats sind etwas weniger kälteempfindlich als andere Zitrusgewächse, dürfen also auch länger im Freien bleiben. An einem sonnigen, geschützten Standort vertragen sie sogar kurzzeitig Frost bis -5 °C. Je länger das Bäumchen draußen am Licht bleiben darf, desto besser.

Die Winterpause verbringt die Kumquat an einem möglichst hellen und möglichst kühlen Raum bei 5 bis 10 °C (wenig gießen, nicht düngen). Ist das Winterquartier zu warm, geht die Kumquat nicht wirklich in Winterruhe – das wirkt sich in der nächsten Saison aus, indem die Pflanze weniger Blüten und Früchte bildet.

Seien Sie nicht besorgt, wenn die Kumquat während des Winters Blätter verliert – das kann auch ein Anzeichen dafür sein, dass der Stoffwechsel der Pflanze pausiert, also tatsächlich in Winterruhe ist. Im Frühjahr werden sich dann wieder neue Blätter bilden.

Im Zuge des „Auswinterns“ kann die Kumquat bei Bedarf geschnitten werden: schwache oder quer wachsende Triebe werden entfernt und die Krone wieder in Form gebracht.