Kerbelrübe: Fast vergessene Delikatesse

Ein Artikel von Christiane Bartal | 25.10.2018 - 08:53

Einst galt die Kerbelrübe, die auch Knollenkerbel, Rübenkerbel, oder Erdkastanie genannt wird und nichts anderes als die verdickte Hauptwurzel des Knolligen Kälberkopfes (Chaerophyllum bulbosum) ist, als Delikatesse für den Adel. Gekocht haben die bis zu 10 cm langen Rüben einen esskastanienähnlichen, süßen Geschmack. Roh sind sie knackig und sogar etwas scharf.

Aussaat & Kultur: Geduld ist gefragt

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Ab Juli bis in den Herbst hinein können die Knollen geerntet werden © picturepartners/Shutterstock.com

Ursprünglich stammt das Doldengewächs aus Sibirien bzw. Russland und kommt in feuchten Wäldern und an Flussufern vor. Als Frostkeimer ist seine ideale Aussaatzeit im Herbst, wobei ein feuchtiger und halbschattiger Standort ideal ist. Decken Sie das Beet im Frühjahr mit einem Vlies ab, damit die Keimlinge rascher auflaufen.

Im Juni des darauffolgenden Jahres vergilben die Blätter – das Anzeichen, dass die Knollen in der Erde erntereif sind. Die Kerbelrüben können dann bis in den Herbst hinein geerntet werden. Sind die Knollen noch zu klein, werden sie wieder ausgepflanzt und erst im nächsten Jahr geerntet, wenn sie zu größeren Rüben herangewachsen sind.

Tipp: Ihr volles Aroma entfalten die Knollen, wenn sie nach der Ernte in feuchtem Sand drei bis vier Monate nachreifen konnten.

Der Knollige Kälberkopf ist eine zweijährige Pflanze, d. h. im ersten Jahr bildet er eine Blattrosette und die knollig verdickten Wurzeln, und im zweiten Jahr die Blüten und Samen.