Armenische Brombeere: Vorsicht, Neophyt!

Ein Artikel von Christiane Bartal | 04.06.2019 - 09:16

Ursprünglich stammt die Armenische Brombeere (Rubus armeniacus) aus dem Kaukasus. Im Gegensatz zur Echten Brombeere (Rubus fruticosus) sind ihre Blattunterseiten weißgrau und filzig behaart – ein typisches Erkennungsmerkmal dieser Art. Im Sommer färben sich die Triebe rötlich und fallen zudem durch eine rote Stachelbasis auf.

Hinsichtlich ihrer Früchte unterscheidet sie sich kaum von unserer Brombeere. Was sie jedoch unbeliebt macht, ist ihr Ausbreitungsdrang. Wenn sie sich verwildert, wächst sie binnen kurzer Zeit zu dichten, dornenbewehrten Gebüschen heran. In Österreich ist sie derzeit in Vorarlberg am häufigsten verbreitet.

Was sie zum invasiven Neophyt macht

Nach Europa kam die Armenische Brombeere bereits 1835 als Gartenbrombeere, als solche sie in Sorten noch heute teilweise verkauft und ausgepflanzt wird. Ihre Früchte sind etwas größer und süßer als die von R. fruticosus.

Problematisch wird sie dann, wenn sie sich verwildert: Sie bildet dann mächtige Dickichte, die unkontrolliert zum Problem werden und die heimische Flora überwuchern bzw. verdrängen. Sie siedelt sich bevorzugt an Wandrändern, auf Waldlichtungen, Schlagfluren, auf Ödland sowie an Böschungen und Wegrändern an und verhindern dadurch das Aufkommen einheimischer Arten. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit den heimischen Arten wird ihr Verwildern oft gar nicht bemerkt.

Wie lässt sich die Armenische Brombeere eindämmen?

Der Bestand lässt sich reduzieren, indem die Armenische Brombeere zwischen Juni und Juli wiederholt gemäht wird. Zu dieser Zeit sind die Winterreserven in den Wurzeln bereits aufgebraucht, sodass der Wiederaustrieb nur mehr schwach erfolgt.

Vorsicht ist bei der Entsorgung des Schnittgutes geboten: Abgetrennte Triebe bilden neue Wurzeln und breiten sich so weiter aus. Daher besser im Hausmüll entsorgen, nicht auf dem Kompost.

Auch Vögel tragen zu ihrer Verbreitung bei, denn die Früchte sind eine beliebte Futterquelle. Vorbeugend sollte diese Art daher nicht mehr ausgepflanzt werden – auch nicht im Garten.