Saskatoon-Beere: Mehr als eine Felsenbirne

Ein Artikel von Christiane Bartal | 05.08.2020 - 09:07
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Die Saskatoon-Beere verhilft den Felsenbirnen derzeit zu einer Renaissance als essbares Wildobst © Dudakova Elena/Shutterstock.com

Das Sortiment der seit längerem bekannten Amelanchier-Arten wie Gewöhnliche Felsenbirne (A. ovalis), Kupfer-Felsenbirne (A. lamarckii) und Kahle Felsenbirne (A. laevis) wird seit einigen Jahren durch einen Neuzugang erweitert: die in Kanada und Nordamerika beheimatete Saskatoon-Beere (Amelanchier alnifolia), auch Erlenblättrige Felsenbirne genannt.
In Amerika wird die Saskatoon-Beere schon länger als Obstgehölz kultiviert, sodass es von ihr auch bereits Auslesen und Sorten mit besonders saftigen und größeren Früchten gibt, etwa ‘Forestburg’, ‘Greatberry’, ‘Martin’, ‘Saskalate’, ‘Saskatoon Berry’, ‘Saskablue’, ‘Sleyt’ und ‘Smoky’. ‘Obelisk’ ist eine straff aufrecht wachsende Säulenform.

Bisher waren Felsenbirnen in erster Linie als Ziergehölze beliebt: Im Frühjahr mit ihren duftenden cremeweißen Blütentrauben, im Herbst mit der leuchtend gelben bis roten Laubfärbung. Dass man die kleinen Ende Juni bis Ende Juli reifenden blauschwarzen Apfelfrüchte essen kann, ist hingegen fast in Vergessenheit geraten. Erst durch die Markteinführung der reichtragenden Saskatoon-Beere kommen Hobbygärtner langsam wieder auf den Geschmack der mild-süßen, nach Kirschen und Heidelbeeren schmeckenden Früchte mit leichter Mandelnote.

Tipps zu Standort und Pflege

Die 2 bis 4 m hohen Saskatoon-Sträucher sind winterhart, kalkverträglich und generell genügsam. Was sie nicht vertragen, sind hingegen schwere, staunasse Böden. Ideal ist ein sonniger oder halbschattiger Standort. Die Erlenblättrige Felsenbirne eignet sich beispielsweise gut als Blüten- bzw. Nasch- und Wildobsthecke, die auch als Bienen- und Vogelnährgehölz dient.

Der Pflegeaufwand begrenzt sich auf eine Kompostgabe im Frühjahr. Eventuell im Sommer, während der Fruchtreife, zusätzlich bewässern. Ähnlich wie bei Ribiselsträuchern werden von Zeit zu Zeit im Frühjahr die ältesten Triebe herausgeschnitten. Die Erlenblättrige Felsenbirne bildet jedoch weniger Bodentriebe, somit kann der Schnitt seltener erfolgen.

Woher stammt der Name „Saskatoon“?

Saskatoon heißt eine Stadt in Kanada. Anders als man es vielleicht vermuten möchte, wurde aber nicht die Pflanze nach der Stadt benannt, sondern umgekehrt. Die Bezeichnung „Saskatoon“ kommt aus der Sprache der Cree-Indianer, für die die nahrhaften und Immunsystem stärkenden Früchte der Erlenblättrigen Felsenbirne früher überlebenswichtig waren. Viele der Indianer leben heute in Saskatoon – und benannten die Stadt nach dem Wildobst.

Wertvoll macht die Früchte u. a. ihr hoher Gehalt an Vitaminen, Antioxidantien, Anthocyanen und Gerbsäuren, weshalb die Saskatoon-Beere auch gerne als Superfood bezeichnet wird.