Dörren ist eine alte Konservierungsmethode, die auf Wasserentzug durch zirkulierende warme Luft beruht. Der Wassergehalt von Lebensmitteln ist ein wesentlicher Faktor dafür, wie haltbar sie sind. Enthält ein Lebensmittel weniger als 35 % Wasser, können sich die für den Verderb verantwortlichen Mikroorganismen nicht mehr vermehren. Zum Schutz vor Schimmelpilzen sollte der Wassergehalt unter 15 % liegen.
Gerade für den Heimgebrauch ist Dörren neben dem Einkochen eine der beliebtesten Methoden, um die Ernte aus dem Garten zu konservieren. Durch das schonende Trocknen bleiben beim Dörren im Gegensatz zu anderen Konservierungsmethoden die meisten Nährstoffe erhalten. Somit lassen sich ganz leicht gesunde, hausgemachte Snacks und Chips herstellen.
Welche Lebensmittel lassen sich dörren?
Es gibt kaum ein Lebensmittel, dass nicht gedörrt werden kann. Das beginnt bei Obst und Gemüse und geht hin bis zu Pilzen, Kräutern und sogar Fleisch und Fisch. Dabei können ganz neue, intensive Geschmackserlebnisse entstehen.
Tipps fürs Dörren von Früchten
1. Tipp: Nur reife und gesunde Früchte verwenden
Achten Sie darauf, nur vollreife Früchte zu verwenden, die frei von Faulstellen, Druckstellen, Schädlingsbefall und Pilzkrankheiten sind.
2. Tipp: Gleich große Stücke schneiden
Damit das Obst oder Gemüse gleichmäßig trocknet, sollte es in möglichst gleich große Stücke geschnitten werden. Zuvor Kerngehäuse, Kerne und Stiele entfernen. Geschnittene Früchte sofort in den Dörrapparat oder ins Backrohr legen.
3. Tipp: In Zitronenwasser einlegen
Früchte, die frisch geschnitten an der Luft rasch braun werden, etwa Birnen oder Äpfel, vor dem Dörren in Zitronenwasser tauchen. Dazu den Saft von zwei Zitronen mit 1 l Wasser mischen.
Welche Temperaturen benötigt man zum Dörren?
Je nach Dörrgut sollte die Temperatur zwischen 35 und 70 °C liegen. Für niedrige Temperaturen ist ein Dörrapparat empfehlenswert, für Temperaturen ab 50 °C eignet sich auch das Backrohr. Lassen Sie aber unbedingt die Ofentür einen Spalt geöffnet, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Vorbereitung | Dörrtemperatur |
Ungefähre Trocknungszeit | |
Äpfel | Kerngehäuse entfernen, in ca. 5 mm dicke Ringe oder 15 mm dicke Spalten schneiden | 50 °C | 11–14 Stunden |
Birnen | |||
Quitten | |||
Marillen | halbieren und entkernen | 50–60 °C | 10–18 Stunden |
Zwetschken | halbieren und entkernen | 50–60 °C | 16–24 Stunden |
Pfirsich | vierteln |
60 °C | 8–16 Stunden |
Kirschen | halbieren und entkernen | 50 °C | 10–20 Stunden |
Weintrauben | ganz lassen | 60 °C | 10–20 Stunden |
Heidelbeeren | ganz lassen | 50 °C | 10–10 Stunden |
Brombeeren, Himbeeren | ganz lassen | 50 °C | 12–16 Stunden |
Erdbeeren | wahlweise ganz lassen oder halbieren | 50 °C | 16–18 Stunden |
Ribiseln | ganz lassen | 60 °C | 10–20 Stunden |
Feigen | halbieren | 50 °C | 10–14 Stunden |
Kiwi | schälen und in ca. 3 mm dicke Scheiben schneiden | 60 °C | 8–10 Stunden |
Bananen | schälen und in ca. 3 mm dicke Scheiben schneiden |
50 °C | 10–12 Stunden |
Ananas | schälen und in max. 5 mm dicke Würfel, Scheiben oder Ringe schneiden | 60 °C | 12–16 Stunden |
Mango | schälen und in ca. 3 mm dicke Scheiben schneiden | 60 °C | 6–8 Stunden |
Orangen | schälen und in 5 mm dicke Scheiben schneiden, weiße Stellen entfernen |
70 °C | 8–11 Stunden |
Paradeiser | kleine Paradeiser halbieren, mittelgroße vierteln, große achteln | 60 °C | 8–14 Stunden |
Lauch | in Ringe oder Streifen schneiden und blanchieren |
45–50 °C | 4–8 Stunden |
Zwiebel | in Ringe schneiden |
45–50 °C | 5–8 Stunden |
Karotten | in Würfel oder Streifen schneiden, blanchieren | 60–70 °C | 6–12 Stunden |
Rote Rüben | kochen und in Scheiben schneiden |
60 °C | 8–10 Stunden |
Melanzani | in ca. 3 mm dicke Scheiben schneiden | 45 °C | 4–8 Stunden |
Zucchini | in ca. 3 mm dicke Scheiben schneiden | 60 °C | 10–12 Stunden |
Karfiol, Brokkoli | in Röschen zerteilen | 40 °C | 12–15 Stunden |
Grünkohl | Blätter in beliebig große Stücke zerteilt | 60 °C | 8–10 Stunden |
Pilze | wahlweise ganz lassen oder in 3 mm dicke Scheiben schneiden |
45–50 °C | 5–10 Stunden |
Diverse Kräuter | einzelne Blätter bzw. Zweige | 30–40 °C | 2–5 Stunden |
Fleisch | kochen und in Streifen schneiden | 70 °C | 4–8 Stunden |
Fisch | in Streifen schneiden | 70 °C | 12–14 Stunden |
Tipp 1: Schale anstechen
Stechen Sie kleinere Früchte mit einer festen Schale (z. B. Weintrauben, Heidelbeeren und Ribiseln) mit einer Nadel an, damit die Flüssigkeit besser austreten kann. Dadurch verkürzt sich die Dörrzeit.
Tipp 2: Gemüse blanchieren
Blanchieren Sie festeres Gemüse vor dem Dörren – so wird es schneller gar und behält die Farbe besser.
Wie erkenne ich, dass die Früchte fertig gedörrt sind?
Drücken Sie mit dem Finger auf das Dörrgut – wenn kein Saft mehr austritt, ist es ausreichend getrocknet. Gut gedörrte Lebensmittel halten mehrere Monate, bis hin zu 2 Jahren.
Wie soll Dörrobst und -gemüse gelagert werden?
Am besten füllen Sie das vollständig getrocknete Dörrgut in luftdicht verschließbare Gläser und stellen diese an einen dunklen Ort bei max. 15 °C.