Was kann der Palmkohl?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 16.12.2020 - 08:43
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Woher der Palmkohl seinen Namen hat, wird beim Anblick deutlich. Unter günstigen Bedingungen kann er bis zu 3 m hoch werden © Roy Harris/Shutterstock.com

Bis zu 3 m können die Blätter des Palmkohls (Brassica oleracea Palmifolia Grp.), auch Schwarzkohl, Italienischer oder Toskanischer Kohl genannt, in die Höhe schießen – wenn die Standortbedingungen passen. Seine schwarzgrünen, blasigen, leicht nach unten gerollten Blätter sind schmal, bis zu 80 cm lang und wie Palmwedel angeordnet. Durch diesen speziellen Wuchs vereint der Palmkohl den kulinarischen Nutzen mit einem hohen Zierwert.

Während der Schwarzkohl in Norditalien weit verbreitet und eine wichtige Zutat für Gemüseeintöpfe sowie die toskanische Brot- und Gemüsesuppe „Ribollita“ ist, kennen ihn hierzulande nur wenige. Derzeit erlebt der Kohl mit dem markanten Erscheinungsbild jedoch eine Renaissance als gesundes „Superfood“. Auch geschmacklich ist der Palmkohl milder und feiner als der nahe verwandte Grünkohl.

Die Blätter lassen sich roh als Salat oder gedünstet als Kochgemüse verwenden. Dafür werden zunächst die dicken Blattrippen entfernt und die Blätter in feine Streifen geschnitten. 

Palmkohl gibt es in mehreren Sorten, darunter die bewährte Sorte ‘Nero di Toscana’.

Tipps zu Anbau und Pflege

Schwarzkohl wird je nach Sorte ab Juli/August bis in den Winter hinein geerntet, ist aber im Gegensatz zum Grünkohl weniger frostresistent. Palmkohl verträgt lediglich kurze Frostphasen bis –5 °C. Ist es lange sehr kalt, sollte er mit einem Vlies geschützt werden.

Die Aussaat erfolgt nach dem letzten Frost (etwa Mitte Mai) direkt ins Freiland (2 cm tief, 15 cm Abstand). Möglich ist auch die Vorkultur am Fensterbrett ab Ende Februar/Anfang März.

Wie alle Kohlgewächse, die zu den Starkzehrer gehören, braucht Palmkohl viele Nährstoffe, reichlich Wasser und ist mit sich selbst unverträglich. Das heißt, Kohlgemüse sollte 3 bis 4 Jahre nicht dort gepflanzt werden, wo zuvor ebenfalls Kohl oder ein anderer Kreuzblütler wuchsen. Ideal ist zudem ein sonniger und windgeschützter Standort. Eine Mulchschicht bewahrt den Palmkohl im Sommer vor Austrocknung und im Winter vor Frost.

Vor dem Einpflanzen wird die Erde mit Kompost oder einem organischen Langzeitdünger angereichert. Lassen Sie zwischen den Pflänzchen 50 cm Abstand, damit die „Palmwedel“ später ausreichend Platz haben.

Bei der Ernte werden die Blätter nach und nach immer von unten nach oben gepflückt, sodass die Triebspitze erhalten bleibt. Je nach Verlauf des Winters, sofern die Frostperioden nicht zu intensiv und lange ausfallen, wächst die Pflanze bis zum Frühjahr weiter.