Superfood-Duell: Goji-Beeren vs. Hagebutten

Ein Artikel von Kristina Kugler | 22.02.2021 - 14:08
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Die aus Asien stammenden Goji-Beeren gelten als vielseitig gesundheitsförderndes Superfood. Wissenschaftlich belegt ist ihre Wirkung allerdings bislang nicht © Ingrid Balabanova/Shutterstock.com

In der Traditionellen Chinesischen ­Medizin (TCM) ist die als „Superfood“ bezeichnete Goji-Beere (Lycium barbarum), auch Gemeiner Bocksdorn oder Wolfsbeere genannt, seit etwa 5.000 Jahren ein wichtiger Bestandteil. Die Früchte der ursprünglich aus Südwestasien bis China, möglicherweise auch aus Südosteuropa stammenden Pflanze wirken angeblich gegen Bluthochdruck, Diabetes, Impotenz, bei Augenproblemen, sie sollen das Immunsystem stärken und sogar bei der Vorbeugung und Heilung von Krebs helfen.

Die knallroten Beeren sind vor allem wegen ihres hohen Gehalts an Antioxidantien (vornehmlich Carotinoide) ins Visier der Wissenschaft geraten und zahlreiche Studien behaupten, die Wirksamkeit gegen Grünen Star oder Krebs nachweisen zu können. Jedoch kam die Europäische Behörde für Lebensmittel­sicherheit bei der Untersuchung von Studien, die die schützende Wirkung der Beere vor oxidativem Stress angeblich nachgewiesen haben, zu dem Schluss, dass die wissenschaftlichen Evidenzen diese Behauptung nicht ­sicher belegen können.

Zweifelsohne sind Goji-Beeren besonders reich an B-Vitaminen, Vitamin A (Carotinoide!), C und E sowie Zink und Eisen. Besonders praktisch ist, dass wir die Pflanze auch in unseren Breiten recht einfach kultivieren können und nicht auf Importe – vornehmlich – aus China angewiesen sind, die oftmals hohe Pestizidrückstände aufweisen.

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Die klassische Erntezeit für Hagebutten ist der Herbst © Vitalie Baciu/Shutterstock.com

Heimische Alternative: Hagebutten

So wie Leinsamen haben auch die guten ­alten Hagebutten oder Hetscherln, die Sammelnussfrüchte verschiedener Rosen-Arten, insbesondere der wild wachsenden Hunds-Rose (Rosa canina), ein eher angestaubtes Image. Wir kennen sie als mühsam zu Mus oder Marmelade verarbeitet und die getrockneten Schalen als wichtige Zutat in Früchtetees. Von allen heimischen Obst- und Gemüsesorten haben sie den höchsten Vitamin-C-Gehalt, nur die Früchte der exotischen Acerolakirsche und von Camu-Camu übertreffen die Hagebutten. Weiters punkten sie mit reichlich Vitamin A, B, K und E, Magnesium, Kalium, Kalzium sowie Eisen. Nachgewiesenermaßen helfen Hagebuttenschalen bei Erkältungen sowie Grippe und verschaffen Linderung bei Gelenkarthrose bedingten Schmerzen und Steifheit.

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