Kennen Sie „Zürgeln“?

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 02.08.2021 - 16:04
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Die Früchte des Zürgelbaums schmecken süß, eignen sich aber weniger zum Rohverzehr als zur Weiterverarbeitung, beispielsweise zu Marmelade © simona pavan/Shutterstock.com

„Zürgeln“ werden in Südtirol die kleinen, nur erbsengroßen Früchte des Zürgelbaums (Celtis australis) genannt. Sie sind im September erntereif, sobald sie purpur-braun bis schwarz gefärbt sind. Von Südtirol aus hat sich der Name auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausgebreitet.

In Teilen Südtirols, etwa im Etschtal, ist der anspruchslose Zürgelbaum in natürlichen Waldgesellschaften vertreten. Hier findet er seine nördlichste Ausbreitungsgrenze, denn ursprünglich stammt der Zürgelbaum aus dem Mittelmeerraum, der Türkei und Teilen Afrikas. Das Holz ähnelt in seinen Eigenschaften jenem der Ulme und wurde für die Herstellung von Blasinstrumenten, Wagenrädern und Rudern sowie für Drechselarbeiten verwendet.

In Südtirol werden die Zürgeln für Süßspeisen und in Backwaren verwendet. Roh schmecken die Steinfrüchte ähnlich Feigen, gekocht etwas nach Marzipan. Der Zürgelbaum ist selbstfruchtbar, ein Baum genügt also. Als wärmeliebende, stadtklimafeste Art wird der Zürgelbaum in milden Lagen vermehrt als klimaresistenter Straßenbaum gepflanzt. Im Garten fühlt er sich an einem sonnigen Standort wohl.