Kohlsprossen: Ernte mitten im Winter

Ein Artikel von Christiane Bartal | 08.11.2021 - 11:22
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Bei alten Sorten reifen die Röschen ungleichmäßiger und sollten daher nach und nach geerntet werden – von unten nach oben, sobald die Knospen 2 bis 4 cm dick sind © Gabor Tinz/Shutterstock

Wer Kohlröschen ernten möchte, braucht etwas Geduld: Von der Aussaat im Frühjahr bis zur Ernte im Herbst und Winter ver­gehen rund 165 Tage. Frühe Sorten für die Herbsternte werden bereits im März ins Frühbeet gesät und spätestens bis Mitte Mai, wenn die Pflänzchen vier bis fünf Blättchen haben, ins Freie gepflanzt.

Mittelspäte und späte Sorten werden ab ­April im Freiland gezogen und nehmen im Beet schließlich den Platz von Radieschen, Salat, Spinat und Rettich ein, die bis Anfang Juni abgeerntet sind. Die vorerst verbleibenden Zwischenräume können für schnelle Kulturen wie Pflücksalat genutzt werden, solange der Sprossenkohl noch nicht seine volle Größe erreicht hat. Bis zum Hoch­sommer entwickeln sich die Pflanzen zu stattlichen Gewächsen mit kräftigen, kohl­typischen Blättern. Erst jetzt setzen sie in den Blattachseln die ersten „Röschen“ an.

Je nach Sorte und Aussaatzeitpunkt sind die ersten Kohlsprossen im September erntereif, mittelspäte Sorten von Oktober bis Dezember und späte Sorten von Dezember bis ins zeitige Frühjahr. Späte Sorten eignen sich v. a. für Regionen mit milderen Wintern. Die Röschen können nach und nach geerntet werden. Sobald sie im Frühjahr die für den Kohl typischen gelben Blüten bilden, ist das Ende der Erntesaison besiegelt. Alte Sorten bilden am Ende des Haupttriebes oft einen kleinen kohlkopfähnlichen Blattschopf, den man zusätzlich verwerten kann.

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