Chinesische Jujube: die Dattel für den Garten

Ein Artikel von Kristina Kugler | 18.04.2023 - 08:56
shutterstock_2093780380.jpg

Ab dem zweiten, spätestens nach dem vierten Standjahr liefert die Chinesische Jujube süße, aromatische Früchte © darksoul72/Shutterstock

Die Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba), auch Chinesische Dattel, Rote Dattel oder Brustbeere genannt, stammt ursprünglich aus dem Norden und Nordosten Chinas und wird dort seit etwa 5.000 Jahren wegen ihrer etwa kirsch- bis zwetschken­großen braunroten Steinfrüchte genutzt. Die Menschen schätzen ihren süßen Geschmack  (manche Kulturformen der Jujube weisen einen Zuckergehalt von bis zu 45 % auf), die lange Haltbarkeit der getrockneten Früchte und ihre heilkräftigen Inhaltsstoffe.

Die als Strauch oder Baum wachsende Jujube gelangte über Japan und Indien nach Südosteuropa und war schon in der Antike im gesamten Mittelmeergebiet verbreitet. Dort gilt sie mittlerweile als heimisch. Da die Pflanze in ihrer Heimat in Höhen bis zu 1.700  m gedeihen kann, ist sie mit einer Frosthärte bis –20 °C auch in klimatisch günstigen Gegenden unserer Breiten kultivierbar.

Tipps zu Standort und Pflege

Da die reine Art nur wenige Früchte hervorbringt, empfiehlt sich die Pflanzung von Sorten wie ‘Lang’ oder ‘Li’, die zudem weniger bedornt sind.

Die Chinesische Jujube mag es generell sonnig und warm, ein heller und vollsonniger bis halbschattiger Standort ist ideal. Der Boden sollte durchlässig und humos sein. Eine Gabe Kompost im Frühling und im Frühsommer versorgt die Pflanze mit den nötigen Nährstoffen für die Fruchtreife. Denn auch wenn das Gehölz mit einer ­wunderschönen Herbstfärbung aufwarten kann, sind sein größter Nutzen doch die köstlichen Steinfrüchte. Und auf die können Sie sich sogar schon nach zwei bis vier Jahren nach der Pflanzung freuen, vorausgesetzt, das Gehölz wird regelmäßig mit Wasser versorgt, ohne dass es zu Staunässe kommt.

Sonst ist die Pflanze recht unkompliziert und robust. Schädlinge laben sich nur selten an Jujuben, einzig Spinnmilben können in sehr heißen Sommern Probleme bereiten. Ein regelmäßiger Schnitt ist übrigens auch nicht nötig. Werden Triebe zu lang, können Sie diese am Ende des Winters einfach einkürzen und so das Gehölz auch etwas kleiner halten. Dies ist insofern bei einer Kübelhaltung empfehlenswert.

shutterstock_1973272469.jpg

Die getrockneten Früchte erinnern an Datteln – auch geschmacklich © kungfu01/Shutterstock

Eine Dattel, die nach Apfel schmeckt

Im Mai und Juni bildet die Jujube zahlreiche dezent duftende kleine gelbweiße unscheinbare Blüten aus, die von Insekten bestäubt werden. Im Laufe des Sommers reifen daraus 2 bis 3 cm lange und ovale Früchte heran. Im September können Sie die ersten Jujuben ernten. Sie sind grün und ihr Fruchtfleisch ist noch recht knackig.

Tatsächlich reif sind die Früchte im Oktober, wenn die dünne Fruchtschale braunrot gefärbt ist. Jetzt schmecken sie richtig aromatisch süß bis leicht säuerlich und erinnern entfernt an Äpfel. Frisch sind sie ein besonderer Genuss, sie lassen sich aber auch hervorragend zu Süßspeisen, Mus, Marmelade oder Schnaps verarbeiten.

Bleiben die Früchte noch länger am Baum hängen, schrumpeln sie langsam ein und sehen dann wie Datteln aus. Die Bezeichnung „Chinesische Dattel“ kommt also nicht von ungefähr. Am Baum oder an der Luft getrocknet sind die Früchte noch süßer und bis zu einem Jahr haltbar. So können sie auch wie Datteln verarbeitet werden.

Traditionelle Heilpflanze

In der Traditionellen Chinesischen Medizin hat die Chinesische Jujube ihren fixen Platz. Insbesondere die Früchte sollen Linderung bei Magen- und Darmbeschwerden, Verdauungs­störungen, Unruhezustände, ­­Schlaf­störungen, Herz- und Kreislauf­schwäche sowie Blutarmut verschaffen. Ihnen werden schmerz­stillende, beruhigende und sedative Eigenschaften zugeschrieben. Der Name „Brustbeere“ deutet darauf hin, dass sie bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen eingesetzt werden.

Die Früchte sind reich an den Vitaminen C, B1, B2, Niacin sowie Betacarotin und enthalten u. a. Magnesium, Kalium, Kupfer, Kalzium, Mangan, Phosphor sowie Eisen.