Mehltau an Zucchini und Kürbis – was tun?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 27.06.2023 - 09:30
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Echter Mehltau ist ein sogenannter „Schönwetterpilz“: Er tritt während heißer, trockener Phasen auf und zeigt sich als weißer, abwischbarer Belag © AJCespedes/Shutterstock

An Zucchini- und Kürbispflanzen ist ein Mehltaubefall keine Seltenheit. Das liegt an den weichen Blättern, die für pilzliche Erreger besonders attraktiv sind. Einfach hinnehmen sollte man einen Befall jedoch nicht, denn als Folge der Pilzerkrankung können die Blätter absterben. Der Pflanze fehlt damit Assimilationsfläche und wird geschwächt. Dadurch sinkt der Ertrag und auch bereits angelegte Früchte reifen mitunter nicht vollständig aus.

Ein Mehltaubefall kann die Pflanzen gegen Saisonende regelrecht dahinraffen. Achten Sie daher rechtzeitig auf die ersten Symptome, um schnell reagieren zu können.

Achtung: Nicht verwechseln sollte man einen Mehltaubefall mit der natürlichen silbrig-weißen Blattzeichung, die Zucchini häufig aufweisen.

Echter oder Falscher Mehltau?

Sowohl Echter als auch Falscher Mehltau sind Pilzerkrankungen. Sie unterscheiden sich jedoch in Auftreten und Symptomen:

  Echter Mehltau Falscher Mehltau
Symptome
Weiß-grauer, abwischbarer Belag auf der Blattoberseite, später auch auf der Blattunterseite und auf Stängeln. In weiterer Folge werden die Blätter braun und sterben ab Gelb bis braun gefleckte Blätter, grauer bis bräunlicher Pilzrasen auf der Blattunterseite
Auftreten Hitze und Trockenheit („Schönwetterpilz“, typisch für die Sommer- und Herbstmonate) Feucht-kühle Witterung (typisch für die Herbstmonate)
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Falscher Mehltau tritt meist erst im Herbst auf und zeigt sich als anfänglich gelbe Blattflecken © LOVEis/Shutterstock

Sofortmaßnahmen gegen Mehltau

Glücklicherweise gibt es mehrere biologische Möglichkeiten, um den Mehltau unter Kontrolle zu halten:

• Schachtelhalm: Die im Ackerschachtelhalm enthaltene Kieselsäure stärkt das Gewebe und macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten. Sie können entweder auf fertig zu kaufenden Schachtelhalmextrakt zurückgreifen, der nur mehr mit Wasser vermischt wird, oder eine Schachtelhalmjauche selber herstellen:
Dazu 1 kg frischen oder 150 g getrockneten Ackerschachtelhalm in 10 l Wasser ansetzen und 24 Stunden stehen lassen (Stängel mit der Schere grob zerkleinern). Danach 30 Minuten kochen, abkühlen lassen, abseihen und 1:5 mit Wasser verdünnen. Die Pflanzen 3-mal in der Saison an 3 aufeinanderfolgenden trockenen Tagen tropfnass besprühen (vormittags, damit die Blätter rasch abtrocknen können) oder mit der Jauche den Wurzelbereich gießen.

• Milchdusche: Roh- oder Frischmilch (keine Länger-frisch- oder H-Milch) 1:9 mit kalkarmem Wasser vermengen. Befallene Pflanzen alle 2 Tage besprühen (morgens oder vormittags). Die in der Frischmilch enthaltenen Milchsäurebakterien bekämpfen den pilzlichen Mehltau-Erreger.

• Zwiebel oder Knoblauchsud:
1 geschälte Zwiebel bzw. 4 Knoblauchknollen grob hacken und mit 1 l kochendem Wasser übergießen. Abkühlen lassen und in eine Sprühflasche gießen. Betroffene Pflanzen regelmäßig mit dem Sud besprühen.

• Urgesteinsmehl:
Befallene Blätter mit Urgesteinsmehl bestäuben (enthält ebenfalls reichlich Kieselsäure)
 

• Besonders stark befallene Pflanzenteile entfernen und entsorgen

Vorbeugende Maßnahmen

• Robuste Sorten wählen (z. B. Zucchini-Sorten 'Diamant', 'Mastil', 'Radiant' oder 'Soleil' und Kürbis-Sorten 'Merlin' oder 'Neon')
• Ausreichend Pflanzabstand (v. a. im Gewächhaus), damit die Blätter gut abtrocknen können
• Gewächshaus regelmäßig lüften
• Möglichst sonniger Standort
• Staunässe vermeiden
• Morgen oder vormittags gießen
• Nur von unten gießen,
um die Blätter nicht mit Gießwasser zu benetzen.
• Nicht zu stickstoffbetont düngen (ansonsten wird das Blattgewebe weich und noch anfälliger für Pilzerkrankungen)

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