Rosen anhäufeln – aber wozu?

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 02.11.2020 - 16:52
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An der Stammbasis veredelte Rosen werden vor dem ersten Frost angehäufelt, um die Veredelungsstelle zu schützen. Ein Rückschnitt ist im Herbst nur notwendig, wenn es die Anbringung des Winterschutzes erleichtert © Ludmila Kapustkina/Shutterstock.com

Busch-, Edel- und Kletterrosen sind meist am Wurzelhals einer Unterlage veredelt. Durch diese Veredlungsmethode werden Rosen in der Produktion billiger und Ausläufer treibende Sorten sind so in Zaum zu halten. Doch gerade diese Veredlungsstelle ist besonders heikel und muss im Winter vor Frost geschützt werden.

Besonders im Spätwinter besteht die Gefahr, dass durch den Wärmeumsatz an der Erdoberfläche und die direkte Sonnenbestrahlung das Edelreis von der Unterlage abplatzen kann. Somit ist es wichtig, die Rosen rechtzeitig anzuhäufeln, um die Veredlungsstelle vor Frostschäden zu schützen. Kletterrosen können Sie zusätzlich etwas Gutes tun, indem Sie als Windschutz und Schattierung Nadelreisig in die Zweige hängen.

Richtig anhäufeln

Zum Anhäufeln eignen sich Humuserde, lockerer Kompost oder ein Mix aus Mutterboden und Kompost. Bedecken Sie die Zweigbasis etwa 15 bis 20 cm hoch und legen Sie auf die herausragenden Triebe zusätzlich Tannenreisig – dieses schützt gleichzeitig vor eisigem Wind, Austrocknung und vor der Wintersonne.

Sobald die Rosen auszutreiben beginnen und keine Fröste mehr zu erwarten sind, können Reisig und Erde bzw. Kompost wieder entfernt werden. Die Erde können Sie gleich im Beet verteilen. Ein guter Anhaltspunkt für den richtigen Zeitpunkt des Auswinterns ist die Blüte der Forsythie im März/April. Wählen Sie nach Möglichkeit einen bewölkten Tag, damit sich die Rosen langsam an die Sonnenstrahlen gewöhnen können.

Sonderfall Hochstammrosen

Bei Hochstammrosen befindet sich die empfindliche Veredelungsstelle nicht an der Stammbasis, sondern am Kronenansatz. Deshalb muss bei ihnen die gesamte Krone mit Gartenvlies oder Jutesäcken verhüllt werden. Sollte die Krone zu ausladend sein, können Sie lange Triebe im Herbst stutzen (so wenig wie möglich und so viel wie nötig – maximal um ein Drittel einkürzen). Vlies bzw. Jute am Stamm gut zusammenbinden. Entfernen Sie zuvor die letzten Blätter und abgeblühte Blüten, damit sie unter der Haube nicht faulen.

Damit Hochstammrosen zusätzlich einen warmen Fuß haben, können Sie sie zusätzlich mit einem Erde-Kompost-Gemisch anhäufeln.

Rosen im Topf

Bei Rosen in Töpfen und Pflanzkübeln gilt es zu vermeiden, dass die Erde komplett durchfriert. Dann kann die Pflanze nämlich kein Wasser mehr aufnehmen und vertrocknet. Stellen Sie daher Ihre getopften Rosen an einen frostfreien Ort, etwa in den Keller oder in einen unbeheizten Wintergarten.

Ist keine Indoor-Überwinterung möglich, stellen Sie die Töpfe draußen auf isolierende Styroporplatten und ummanteln Sie die Töpfe mit Noppenfolie oder Kokosfasermatten. Oberirdische Pflanzenteile werden – ähnlich den Hochstammrosen – mit Gartenvlies oder Jutesäcken geschützt.

Keinen Winterschutz benötigen Bodendeckerrosen – sie werden üblicherweise nicht durch Veredelung, sondern mittels Stecklingen oder Steckhölzern vermehrt.

Praxistipp: Ab Juli nur mehr kalibetont düngen

Sie können die Frosthärte Ihrer Rosen fördern, indem Sie ab Juli nicht mehr mit Stickstoff düngen und Ende August eine gezielte Kalidüngung (mit Patentkali, einem chloridarmen Kaliumdünger) vornehmen.