Gehölze nicht erst im Winter schneiden

Ein Artikel von GARTEN+HAUS | 24.10.2016 - 08:43
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Um im Einzelfall die richtigen Antworten zu finden, empfiehlt es sich, zunächst einmal grundlegend zu verstehen, warum wir Bäume und Sträucher überhaupt schneiden. Der Rückschnitt dient vor allem dazu, dass das Wachstum der Gehölze kompakt bleibt. An der Schnittstelle wird der Ast zur Verzweigung angeregt. So lässt sich eine attraktive, je nach Habitus entweder dichte oder auch lockere Krone gestalten und über Jahre in Form halten.

Bei Obstbäumen fördert der Rückschnitt zudem die Bildung von Blüten und schließlich auch Früchten. Die Gehölze, die schon im Frühjahr blühen, bilden ihre Blüten an dem Holz, das im Vorjahr gewachsen ist. Sie sollten daher auf keinen Fall jetzt im Herbst, sondern erst im nächsten Sommer geschnitten werden. Optimal ist die Zeit direkt nach der Blüte. Durch einen Schnitt im Herbst oder Winter würde man sich hingegen die Freude an den farbenfrohen Blüten von Forsythien (Forsythia), Schneebällen (Viburnum) und Co. nehmen.

Grundsätzlich hängt der richtige Zeitpunkt für den Schnitt davon ab, ob sich die Pflanze gerade in der Vegetationsperiode oder in der Ruhephase befindet. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Schnittstellen während des Wachstums schneller verheilen als in der Winterruhe, da zu dieser Zeit das Zellsystem des Baumes besonders aktiv ist. Regenerative biologische Prozesse wie die Bildung von Harz wirken bei Plusgraden zudem effektiver.


Quelle: BdB