Das 1 x 1 der Orchideenpflege

Ein Artikel von Christiane Bartal | 11.02.2019 - 15:01

Welcher Standort ist der richtige?

Orchideen aus der Gattung der im Vergleich zu anderen Orchideenarten sehr pflegeleichten Phalaenopsis bevorzugen helle, aber nicht sonnige Plätze am Ost- oder West-Fenster. Vermeiden Sie direkte Sonne zur Mittagszeit – darauf reagieren die Pflanzen mit Verbrennungen. Ideal sind Temperaturen zwischen 18 und 25 °C und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 %.

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Orchideen vertragen kein direktes Sonnenlicht. An Südfenstern tut eine Beschattung zur Mittagszeit gut © anmbph/Shutterstock.com

Wann und wie gießen?

In ihrem natürlichen Lebensraum wachsen Orchideen im Regenwald als Aufsitzerpflanzen auf Bäumen. Nicht von oben gießen, sondern einmal pro Woche tauchen (in den Wintermonaten seltener) lautet daher der Pflege-Geheimtipp für gesunde Orchideen. Stellen Sie den Topf für max. 5 Minuten in ein Gefäß mit handwarmem, kalkarmem Wasser. Sobald keine Luftblasen mehr aufsteigen, hat sich das Substrat vollgesaugt. Danach gut abtropfen lassen. Achten Sie darauf, dass beim Tauchen kein Wasser in die Blattachseln gelangt. Bis zum nächsten Tauchgang sollte sich das Substrat trocken anfühlen.

Tipp: Viele Orchideen lieben es, zusätzlich mit kalkarmem Wasser besprüht zu werden.

Wie oft düngen?

Fügen Sie dem Tauchwasser während der Wachstums- und Blütezeit etwa alle 4 Wochen flüssigen Orchideendünger hinzu. Während der Wintermonate zwischen November und Februar reduzieren Sie die Häufigkeit auf alle 6 bis 8 Wochen.

Wie oft umtopfen?

Alle 2 bis 3 Jahre lohnt es sich, das Substrat zu tauschen und die Orchidee gegebenenfalls umzutopfen. Ein guter Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr, sofern die Pflanze keine Blüten trägt. Verwenden Sie unbedingt einen transparenten Topf und grobes Rindensubstrat. Viele Orchideensubstrate enthalten viele Feinanteile – damit können die empfindlichen Luftwurzeln jedoch nichts anfangen.

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Grobes Rindensubstrat ist ideal für die Luftwurzeln der Phalaenopsis. Wichtig ist auch ein transparenter Topf © New Africa/Shutterstock.com

Luftwurzeln schneiden – oder besser nicht?

Schneiden Sie niemals intakte Luftwurzeln ab! Diese erkennen Sie daran, dass sie prall sind. Wenn Sie sie mit Wasser besprühen, werden sie außerdem grün oder weiß. Luftwurzeln sind wichtige Pflanzenorgane für die Wasser- und Nährstoffversorgung.
Entfernen Sie beim Umtopfen lediglich abgestorbene Luftwurzeln, also vertrocknete oder faulige Wurzelstränge.

Abgeblühtes wegschneiden?

Die Schnittregel bei Orchideen ist ganz einfach: Immer nur Vertrocknetes und Abgestorbenes schneiden! Also alte Blütentriebe erst abschneiden, wenn sie vollständig vertrocknet sind. Auch Blätter erst entfernen, wenn sie zur Gänze abgestorben sind und sie die Pflanze bereitwillig abzupfen lässt. Niemals Grünes wegschneiden – dadurch würde die Orchidee lebensnotwendige Nährstoffe verlieren.

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Schneiden Sie bei Orchideen niemals grüne Pflanzenteile ab! Entfernen Sie diese erst, wenn sie komplett abgestorben sind © Agnes Kantaruk/Shutterstock.com