Hügelbeet anlegen

Ein Artikel von Christiane Bartal | 06.02.2019 - 17:12

Was sind die Vorteile eines Hügelbeetes?

Ähnlich wie bei einem Hochbeet lässt sich der Ertrag mit einem Hügelbeet steigern. Zum einen ist die Anbaufläche durch die Wölbung um etwa ein Drittel größer als bei flachen Beeten, zum anderen kann ein Hügelbeet dichter bepflanzt werden, da die Pflanzen durch die Neigung mehr Licht abbekommen.

Ein weiterer Vorteil: Durch die Verrottungswärme des organischen Materials kann der Aussaat- und Erntetermin um bis zu 3 Wochen vorverlegt werden. Die gesamte Anbausaison lässt sich damit um bis zu 6 Wochen verlängern.

Und weil das Wasser besser abfließen kann, sind die Pflanzen weniger anfällig für Pilzerkrankungen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die idealen Zeitpunkte, um ein Hügelbeet anzulegen, sind der Herbst – dann ist genügend Schnittgut vorhanden und das Beet kann sich bis zum Frühjahr noch setzen – bzw. das Frühjahr, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist. Die Anlage im Frühjahr hat wiederum den Vorteil, dass das mittlerweile trockene Innere des Hügelbeetes nicht aufwändig gewässert werden muss. Auch mit Unkraut gibt es auf dem frisch angelegten Beet keine Probleme.

Wird das Hügelbeet im Herbst angelegt, sollte es den Winter über mit einem Vlies oder Strohmulch abgedeckt werden.

Jedes Jahr im Frühjahr werden abgesackte Beete mit einer Mischung aus Gartenerde und Kompost wieder aufgefüllt. Nach etwa 6 Jahren ist das Beet so weit abgesackt, dass es in der Regel neu angelegt werden muss.

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Ein Hügelbeet hat ähnliche Vorteile wie ein Hochbeet: Die Saison lässt sich um bis zu 6 Wochen verlängern © Catherine Eckert/Shutterstock.com

Schritt für Schritt zum Hügelbeet

1. Schritt: Fläche abstecken. Das Beet sollte in Nord-Süd-Richtung angelegt werden, damit alle Pflanzen ausreichend besonnt werden. Die Endbreite sollte etwa 1,50 bis 1,80 m breit sein, damit es von beiden Seiten gut erreichbar ist. In der Länge sind keine Grenzen gesetzt – mindestens 4 m Länge sind aber ein gutes Maß.

2. Schritt: Rasensoden
flach abheben und zur Seite legen. Oberste 25 cm Erde ausheben und als Haufen neben dem Beet zwischenlagern.

3. Schritt: Ausgehobene Fläche mit Maschendraht gegen Wühlmäuse auslegen.

4. Schritt: Jetzt geht's ans Aufschichten – von unten nach oben und jeweils wallartig, damit die typische Hügelbeetform entsteht:

• 30 bis 40 cm Gehölzschnittabfälle
• ca. 30 cm hohe Schicht aus den zerkleinerten Rasensoden, Laub, Staudenabfällen, Mähgut etc.
• ca. 20 cm hohe Schicht halbreifer Kompost
• 20 bis 25 cm hohe Schicht beiseitegelegte Erde vom Aushub, evtl. mit reifem Kompost vermischt 

Praktische Tipps

Da sich das frisch angelegte Hügelbeet noch senkt, ist es ratsam, in den ersten beiden Jahren fertige Jungpflanzen einzusetzen, und zwar im Idealfall Starkzehrer wie Paradeiser, Gurken, Zucchini oder Kürbisse. Erst danach sollten Samen gesät werden – dann ist die Gefahr geringer, dass diese weggespült werden.

Damit auch die oben wachsenden Gemüsepflanzen ausreichend Wasser abbekommen, lohnt es sich, eine mehrere Zentimeter tiefe Rinne auf dem Scheitelpunkt des Hügelbeetes zu ziehen.

Generell werden am Scheitelpunkt eher trockenliebende Gemüsepflanzen gesetzt (z. B. Lauch, Zwiebel oder Paradeiser) und an der Basis Arten, die eine gleichmäßige Feuchtigkeit vorziehen (z. B. Salate).