Umgraben im Herbst – Ja oder Nein?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 27.11.2019 - 14:32
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Was den Nutzen des Umgrabens betrifft, gibt es geteilte Meinungen © Monkey Business Images/Shutterstock

Jede Bodenschicht und vor allem ihre individuelle Bodenflora und -fauna haben ihre Aufgaben. Das meiste Bodenleben spielt sich in den oberen 15 bis 30 cm des Erdreichs ab. Beim Umgraben gerät dieses empfindliche Gefüge durcheinander: Oberflächennahe Bodenorganismen etwa gelangen dabei in tiefere, für sie zu sauerstoffarme Schichten. Durch die Sauerstoffarmut ­zersetzen sie sich nicht einmal vollständig, was das Pflanzenwachstum hemmen kann. Daher gilt – Umgraben kann mehr Schaden als Nutzen anrichten!
Wenn Sie den Boden lediglich auflockern möchten, greifen Sie daher statt zum Spaten besser zur Grabgabel und lockern Sie den Boden durch Hinein­stechen und leichtes Hin- und Herbewegen.

Nur alle paar Jahre umgraben

Graben Sie nur um, wenn unbedingt notwendig, also bei schweren Tonböden und starker Verunkrautung. Bei normalen Gartenböden (mittelschweren Lehmböden) ist der Spateneinsatz nur maximal alle zwei bis drei Jahre empfehlenswert.
Ein günstiger Zeitpunkt ist der Herbst, denn durch den Frost zerfallen die Erdschollen bis zum Frühjahr zu Krümeln. Nicht nötig ist ein Umgraben bei sandigen und humusreichen Böden.