Marienkäfer sind im Garten gern gesehene Gäste, ernähren sich doch die meisten Arten überwiegend von Blatt- oder Schildläusen, Spinnmilben, Thripsen, Weißen Fliegen sowie Blattwespen- und Schmetterlingslarven. Nur etwa 4 % der mitteleuropäischen Arten sind echte Pflanzenfresser. Dazu gehört u. a. der Vierundzwanzigpunkt-Marienkäfer, der die Blattoberseiten, hauptsächlich von Nelkengewächsen und Schmetterlingsblütlern, aber auch von Rüben und Erdäpfelpflanzen, anknabbert.
Die räuberisch lebenden Arten sind dem Gärtner weitaus lieber: Ein Käfer frisst etwa 100 Blattläuse pro Tag, eine Marienkäferlarve während ihrer Entwicklung insgesamt bis zu 3.000.
Praxistipp: Blattläuse zulassen!
Auch wenn sie das Feinbild der Gärtner schlechthin sind – Blatt- und Schildläuse haben in einem naturnahen Garten durchaus eine Daseinsberechtigung! Für viele Nützlinge, darunter auch Marienkäfer, sind Läuse eine lebensnotwendige Nahrungsgrundlage, die keinesfalls bekämpft werden sollte – vor allem nicht im Frühjahr vor der kräftezehrenden Eiablage. Die Rechnung ist einfach: Keine Blattläuse, wenige bis keine Marienkäfer!
Glücksbringende Schädlingsvertilger – was will man mehr? Doch das Idyll scheint getrübt – es wird überschattet von der Ausbreitung seines fernöstlichen Bruders, des Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis), der – aus tierökologischer Sicht – eigentlich gar nicht hier sein sollte.
Mehr über die Krabbler und Tipps, wie Sie Ihren Garten marienkäferfreundlich gestalten, lesen Sie in GARTEN+HAUS, Ausgabe Mai 2020!
Erhältlich im Zeitschriftenhandel oder online unter shop.garten-haus.at/einzelhefte.