Kresse als Fangpflanze für Erdflöhe

Ein Artikel von Christiane Bartal | 16.06.2020 - 08:30
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Die geringe Fraßtätigkeit der Erdfloh-Larven an Pflanzenwurzeln ist vernachlässigbar, die adulten Käfer hingegen hinterlassen auf den Blättern kleine runde Löcher © Tomasz Klejdysz/Shutterstock.com

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Erdflöhe lieben Kresse – sehen Sie diese daher rings um Radieschen, Kohl & Co. als Fangpflanze aus © Elena Koromyslova/Shutterstock.com

Erdflöhe (Psylliodes) haben es auf sämtliche Kreuzblütler abgesehen, zu denen u. a. Radieschen, Rettich, Kohl, Brokkoli, Kohlrabi, Rucola und Asiasalate gehören. Es gibt aber eine Pflanze, die Erdflöhe noch lieber mögen als die genannten Gemüsearten: die Gartenkresse (Lepidium sativum)! Säen Sie daher rings um die Gemüsebeete Kresse als Fangpflanze aus – die kleinen schwarzen Käfer werden dann diese bevorzugen. Regelmäßige Störung durch Hacken und Jäten der Erde hält Erdflöhe ebenfalls fern oder reduziert den Befall zumindest. Auch regelmäßiges Gießen und Mulchen hilft, denn Erdflöhe mögen keine feuchten Böden bzw. werden sie an der Eiablage gehindert.

Weitere Maßnahmen gegen Erdflöhe

Erste-Hilfe-Trick: Ihren Namen verdanken die winzigen Käfer der enormen Sprungkraft ihrer kräftigen Sprungbeine, mit denen sie sich hüpfend fortbewegen. Auch bei der kleinsten Berührung des Blattes springen sie in die Höhe. Und genau das können sich findige Gärtner zunutze machen: Streichen Sie mit einem Wedel oder weichen Besen leicht über das betroffene Beet – die Erdflöhe springen daraufhin weg und finden größtenteils auch nicht mehr zurück.

Klebriges Fangbrett: Noch effektiver ist ein selbstgebautes Erdfloh-Fangbrett: Befestigen Sie an einer Längsseite eines ca. 40 x 60 cm großen Brettes ca. 20 cm lange Fransen (z. B. ein eingeschnittener Stoffstreifen) und bestreichen Sie die Unterseite des Brettes mit Insektenleim. Dann mit dem befransten Fangbrett über das Beet streichen – und die Erdflöhe bleiben beim Wegspringen am Leim kleben.

Noch ein raffinierter Trick: Legen Sie das Gemüsebeet mitten im Rasen an! Diese etwas unkonventionelle Methode beruht auf der Tatsache, dass Erdflöhe nicht in Grasflächen überwintern. Die Lästlinge werden es daher schwer haben, Radieschen, Kohl & Co. inmitten der Rasenfläche zu finden.

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Die Fraßlöcher sind max. 4 mm groß – so winzig wie die Erdflöhe selbst © Tomasz Klejdysz/Shutterstock.com

Wie schädlich sind Erdflöhe wirklich?

Die Fraßspuren der Erdflöhe – eigentlich handelt es sich um 1,5 bis 4 mm große, glänzend schwarze Käfer – sind an Gemüsepflanzen lästig und nicht zuletzt am Teller unschön. Schädlich sind sie jedoch nur bedingt. Solange die Pflanzen noch genug Blattmasse für die Photosynthese haben und ungehindert weiterwachsen können, hält sich der Schaden in Grenzen ist daher lediglich optischer Natur. Problematischer sind Erdflöhe allerdings, wenn sie im zeitigen Frühjahr die zarten Keimlinge anknabbern, die daraufhin oftmals absterben.

Ab April sind die Tierchen vorwiegend bei warmer und trockener Witterung unterwegs und futtern sich durch die frühen Saaten. Ihre Eier legen die Weibchen in der Erde ab, wo auch die Larvenentwicklung und Verpuppung stattfindet. Je nach Wetterlage können nach der ersten im Juni schlüpfenden Sommergeneration bis in den August hinein mehrere Generationen folgen. Den Winter überdauern die adulten Käfer im Boden, in Laub- und Mulchschichten und in Hecken.