5 häufige Fehler bei der Orchideenpflege

Ein Artikel von Christiane Bartal | 07.01.2021 - 11:08
shutterstock_1559942720.jpg

Für Dendrobium-Orchideen ist das warme Wohnzimmer nicht geeignet – sie benötigen kühle Temperaturen bis max. 12 °C © Mariia Boiko/Shutterstock.com

1. Nicht alle Orchideen mögen's warm

Die Temperaturvorlieben hängen von der Orchideenart ab: Absolut wohnzimmertauglich ist die beliebte Phalaenopsis – sie bevorzugt 20 bis 22 °C. Die im Himalaya-Gebiet beheimateten Cymbidien, aber auch Dendrobium nobile und Dendrobium kingianum hingegen benötigen kühle Standorte mit lediglich 6 bis 12 °C. Temperierte Räume mit 16 bis 18 °C benötigen beispielsweise Miltonia, Colmanara und Paphiopedilum. Zwischen 8 und 18 °C fühlt sich Masdevallia wohl.

2. Orchideen lieben die Sonne?

Die meisten Orchideenarten leben als Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) hoch oben in den Bäumen. Sie wachsen daher im lichten Schatten der Baumkronen. Dementsprechend sollten unsere Zimmerorchideen nicht ans ganztags voll besonnte Fensterbrett gestellt werden. Gerade die Mittagssonne bekommt ihnen gar nicht gut. Idealer ist ein Standort an einem Ost- oder Westfenster.

3. Nicht gießen, sondern tauchen!

Statt mit der Gießkanne gegossen, wollen Orchideen lieber getaucht werden: Dazu den Topf wöchentlich oder alle 2 Wochen für etwa 5 Minuten in lauwarmes Wasser (am besten Regenwasser) stellen. Eventuell flüssigen Orchideendünger beimischen. Danach gut abtropfen lassen.

shutterstock_1053330707.jpg

Orchideen alle 7 bis 14 Tage in warmem Wasser tauchen. Idealer als Leitungswasser ist kalkarmes Regenwasser © Switlana Sonyashna/Shutterstock.com

4. Während der Blüte ordentlich düngen?

Nein, bitte nicht! Orchideen werden nicht gedüngt, während sie blühen, sondern damit sie blühen. Die Düngezeit erstreckt sich von März bis Oktober. Während dieser Zeit werden Orchideen alle 2 bis 4 Wochen schwach gedüngt. Haben die Pflanzen bereits Blüten angesetzt, können die Düngergaben reduziert werden bzw. entfallen. Verwenden Sie speziellen Orchideendünger – er enthält eine geringere Salzkonzentration.

5. Verblühtes sofort entfernen?

Nicht bei allen Orchideen! Eintriebige Orchideen, etwa Dendrobium oder die Frauenschuh-Orchideen (Paphiopedilum) bilden ihre Blüten immer nur an einem neuen Trieb. Hier kann der Stängel nach dem Verblühen direkt am Ansatz zurückgeschnitten werden – selbst, wenn er noch grün ist.

Mehrtriebige Orchideen, zu denen auch die Phalaenopsis gehört, bilden aus den verbleibenden Augen des abgeblühten Stängels mitunter neue Blütentriebe. Setzen Sie die Gartenschere daher höher, über dem zweiten oder dritten Auge, an. Im Zweifelsfall entfernen Sie einfach immer nur den braunen, vertrockneten Teil.

Warum sind Orchideen-Töpfe immer transparent?

shutterstock_1686640717.jpg

Die Luftwurzeln benötigen Licht – daher die transparenten Orchideentöpfe © Summer 1810/Shutterstock.com

Wie bereits erwähnt, wachsen die meisten unserer Zimmerorchideen von Natur aus als Epiphyten auf Regenwaldbäumen. Ihre Luftwurzeln sind es gewohnt, Licht ausgesetzt zu sein. Um diese speziellen Standortbedingungen im Zimmer nachzuempfinden, werden Orchideen in einem groben Rindensubstrat und in einem transparenten Topf kultiviert.

Diese durchsichtigen Töpfe sind zwar nicht besonders hübsch, aber wichtig für die Pflanzengesundheit. Wählen Sie daher als Übertopf keinen lichtundurchlässigen Keramiktopf, sondern ein klares oder milchiges Glasgefäß bzw. einen niedrigen Untersetzer.

Orchideen umtopfen – so funktioniert's: