Tomaten pflanzen: Das sollten Sie bedenken

Ein Artikel von Christiane Bartal | 20.04.2021 - 13:45
shutterstock_1734228623.jpg

Ins Freiland sollten die wärmebedürftigen Tomaten erst Mitte Mai ausgepflanzt werden © NinaMalyna/Shutterstock

1. Der richtige Zeitpunkt

Paradeiserpflanzen sind wärmebedürftig, sollten daher erst ab Mitte Mai ins Freiland ausgepflanzt werden. Wenn Sie ein Gewächshaus besitzen, können Sie schon Mitte April loslegen.

2. Der passende Standort

Bevor Sie die Tomaten-Jungpflanzen ins Freie setzen, sollten Sie ihnen ein paar Tage Eingewöhnungsphase gönnen. Stellen Sie die Töpfe zunächst an einigen milden Tagen draußen an einen halbschattigen, später sonnigen, geschützten Platz.

Wählen Sie schließlich einen möglichst sonnigen, geschützten Standort aus – sowohl für Tomaten im Pflanzkübel als auch für das Tomatenbeet. Ideal ist beispielsweise ein Platz an der Südseite des Hauses. Da Paradeiserpflanzen keine Nässe von oben mögen, sollten sie ein Dach bekommen, das vor starkem Regen schützt, aber dennoch Luft zirkulieren lässt, also seitlich offen ist. Das kann beispielsweise ein selbst gebautes Dach aus Folie oder Doppelsteg-Polycarbonatplatten sein.

Der Boden sollte locker sein. Eingearbeiteter Kompost (3 bis 5 l Kompost pro m2) liefert den Tomatenpflanzen alle wichtigen Nährstoffe für einen guten Start. Zusätzlich können Sie eine Handvoll Hornspäne als Langzeitdünger in das Pflanzloch geben.

3. Die optimale Pflanztiefe

Tomatenpflanzen dürfen ruhig ca. 5 bis 10 cm tiefer gepflanzt werden als sie im Topf gestanden haben, also bis dicht unter dem ersten Blatt. Sie bilden dann am Spross weitere Wurzeln, was die Standfestigkeit der Pflanze erhöht.

Der Pflanzabstand zwischen den Pflanzen sollte mind. 60 cm betragen. Lockern Sie stark verwurzelte Erdballen vor dem Einpflanzen mit den Fingern etwas auf – das fördert ein rasches Anwachsen. Ist der Wurzelballen sehr trocken, tauchen Sie die Töpfe vor dem Einpflanzen in einen Kübel mit Wasser, damit sich der Erdballen vollsaugen kann.

4. Pflanzen stützen – oder nicht?

Bei der Frage, ob Paradeiserpflanzen senkrecht hochgeleitet werden sollen oder „wild“ wachsen dürfen, scheiden sich die Geister. Die Vorteile der vertikalen Kultivierung sind, dass die Pflanze luftiger steht und Pilzkrankheiten weniger Chance haben. Auch der Platzbedarf ist weitaus geringer.

Im Gewächshaus oder Tomatenhaus eignen sich als Rankhilfe Sisalschnüre besonders gut, die einfach zwischen Dach und Topf bzw. dem Stängelgrund der Pflanze (in einer lockeren Schlaufe) gespannt werden: Sie sind ausreichend faserig, sodass sich die Pflanzen gut daran anhalten können. Im Freiland sind Spiralstäbe (mind. 1,80 m lang) besser geeignet, die einfach in die Erde gesteckt werden. Der Haupttrieb wird vorsichtig im Uhrzeigersinn um die Schnur oder den Spiralstab gedreht.

Tipp: Etwa einmal pro Woche sollten die Triebzuwächse um die Schnur gewunden werden, damit die Pflanze stabil senkrecht wächst.

shutterstock_647422378.jpg

Im Gewächshaus lassen sich die Tomatenpflanzen wunderbar an (nicht zu glatten) Schnüren hochleiten © Janis Blums/Shutterstock

5. Unterste Blätter entfernen

Entfernen Sie beim Einpflanzen die Keimblätter sowie die untersten Blätter bis ca. 20 cm Höhe (einfach mit den Fingernägeln abknipsen). So verhindern Sie, dass bodenbürtige Krankheitserreger wie jene der Kraut- und Braunfäule auf die Pflanze gelangen.

6. Nicht zu viel gießen!

Unmittelbar nach dem Einpflanzen ist kräftiges Angießen wichtig – dabei nur den Boden gießen, die Blätter sollten trocken bleiben. Danach zwei bis drei Tage nicht gießen, um das Wurzelwachstum zu fördern.

Einer der häufigsten Fehler bei der weiteren Tomatenkultur ist übermäßiges Gießen. Auch wenn ihr Ruf ein anderer ist – Tomatenpflanzen kommen mit trockeneren Phasen gut zurecht. Dafür ist es jedoch wichtig, die Pflanzen von Anfang an nicht zu sehr mit Wasser zu verwöhnen, damit sie ein ordentliches Wurzelsystem entwickeln. Ein- bis zweimal pro Woche ergiebig gießen, sollte in der Regel ausreichend sein (außer die Pflanzen machen schon zuvor schlapp), ab August sogar seltener.

Übermäßiges Gießen fördert den Befall mit der Weißen Fliege sowie die gefürchtete Kraut- und Braunfäule.