Kletterhortensie: Schmuck für den vertikalen Garten

Ein Artikel von GARTEN+HAUS/GPP | 23.05.2017 - 09:35

Die Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) stammt ursprünglich aus Asien, hält aber als eine der schönsten Kletterpflanzen auch hierzulande immer mehr Einzug in unsere Gärten.

Die Kletterhortensie benötigt nicht viel Sonnenlicht und eignet sich daher auch für halbschattige Plätze. An den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche, sie braucht jedoch wie alle Hortensien ausreichend Wasser und Nährstoffe – dann zieht sie sich selbst an schattigen Nordwänden in die Höhe. Hierzu nutzt sie ihre Haftwurzeln, mit denen sie sich an rauen Untergründen festhält.

Auch wenn die Kletterhortensien sehr robust sind, empfiehlt es sich, ein windgeschütztes Plätzchen im Garten zu suchen, denn der Wind macht den Kletterpflanzen etwas zu schaffen.

Hübsche Fassadenbegrünung

Soll sie als Schmuck für eine Häuserwand gepflanzt werden, bringen Sie vorher eine Kletterhilfe zur Unterstützung wie z. B. Spanndrähte oder ein Gerüst an. Die Pflanzen werden recht schwer – es ist nicht auszuschließen, dass die Haftwurzeln das Gewicht eines großen Exemplars alleine nicht mehr halten können.

Damit Putz und Mauerwerk nicht beschädigt werden, prüfen Sie die Fassade vorher auf ihre Eignung. Bei intaktem Fassadenputz treten durch die Kletterhortensien keine Beschädigungen auf, im Gegenteil: Die Wand wird sogar vor Witterungseinflüssen geschützt. Wenn die Pflanze später doch einmal von der Wand entfernt wird, bleiben lediglich geringfügige Wurzelspuren zurück.

Blüten für Augen und Bienen

Besonders schöne Gartenbilder entstehen, wenn Kletterhortensien, die bis zu 10 m hoch werden können, an Pergolen, Gartenhäuschen, alten Baumstämmen oder Zäunen emporranken.

Ihre weißen, handtellergroßen Blüten, die nicht nur im Duft, sondern auch im Aussehen ein wenig an Jasmin erinnern, öffnen sich ab Juni. Sie sind eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und bieten gleichzeitig Lebensraum und Schutz.

Im Herbst verfärbt sich das üppige Laub leuchtend gelb und die knorrigen, rotbraun gefärbten Triebe der Kletterhortensie sind auch im Winter sehr dekorativ.

Es gibt einige Sorten wie z. B. 'Semiola', die auch während der kalten Jahreszeit ihr grünes Blattwerk behalten und deren Austriebe im Frühjahr kupferrot leuchten.

Kletterhortensien brauchen fast keinen Schnitt

Im Vergleich zu anderen Kletterpflanzen wachsen Kletterhortensien eher langsam und es kann mehrere Jahre dauern, bis sie zum ersten Mal richtig voll blühen, aber die Geduld wird mit einem wahren Blütenmeer belohnt.

In den ersten Jahren müssen sie nicht geschnitten werden, erst wenn die Pflanzen älter sind, ist ein Verjüngungsschnitt notwendig. Dieser hat den Zweck, die Kletterhortensien von dürren und schwachen Trieben zu befreien, die komplett abgeschnitten werden.

Auch abgeblühte Blüten vom Vorjahr sowie abgestorbene und geschädigte Äste werden entfernt, da sie die Pflanze nur unnötig Energie kosten.

Wenn Triebe vom Rankgerüst weg wachsen und ein Übergewicht nach außen droht, bringen Sie die Kletterhortensie wieder in Form. Für eine fachgerechte Pflege danken Kletterhortensien mit aufrechtem Wuchs, frischem Laub und üppiger Blüte.