Wie problematisch ist Efeubewuchs am Baum?

Ein Artikel von GARTEN+HAUS/GMH | 07.04.2020 - 09:57
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Mit Efeu bewachsene Bäume sind ökologisch von hohem Nutzen. Allerdings bedeutet ein stark gewachsener Efeu für den Baum eine beachtliche Zusatzlast und kann die Bruchfestigkeit beeinträchtigen © GMH/Fachverband geprüfter Baumpfleger

Viele Kletterpflanzen benutzen Bäume, um für eine bessere Photosyntheseleistung an mehr Licht zu kommen. Das ist in der Natur so vorgesehen und zunächst nicht weiter besorgniserregend. Für einen gesunden Baum stellt sein Bewuchs kein Problem dar. Er arrangiert sich in der Regel mit seinem Konkurrenten, ohne dabei Schaden zu erleiden. Denn bis beispielsweise Efeu so raumgreifend wird, dass er dem Baum zu viel Licht raubt, vergehen viele Jahre.

Vorteil: Bewuchs ist ökologisch wertvoll

Bei genauer Betrachtung stellt man fest, dass ein von Efeu berankter Baum ein eigenes kleines Ökosystem ist, das Vögeln, Kleinsäugern, Insekten und Spinnen Unterschlupf, sichere Brutplätze und Nahrung bietet. Gerade Efeu ist in dieser Hinsicht besonders wertvoll: Mit seinen Blüten liefert er Bienen und anderen Insekten Nektar und Pollen. An seinen blauschwarzen Früchten laben sich Vögel, die zugleich in seinem Dickicht brüten.

Nachteil: Vorsicht, Astbruch!

Was sich hinter dem dichten Blättervorhang alles verbirgt, bleibt uns hingegen meist verborgen. Sind es nur fiepende Jungvögel, ist das nur allzu erfreulich. Gefährlich kann es hingegen werden, wenn der baumfremde Bewuchs an Ästen etwa Einschnürungen und damit potenzielle Sollbruchstellen verursacht. Bei Efeu und dem malerischen Blauregen kann das beispielsweise der Fall sein.

Wird die Kletterpflanze zu schwer, kann sie insbesondere bei Winterstürmen, wenn die Bäume selbst unbelaubt sind und wenig Angriffsfläche bieten, zu Astabbrüchen führen. Behalten Sie Ihren Hausbaum daher im Auge und kontrollieren Sie regelmäßig, ob sein Bewuchs nicht zur Gefahr werden kann. Gegebenenfalls müssen Efeu und Co. auch entfernt werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, holen Sie den fachlichen Rat eines Baumpflegers ein.