Insektenfreundliche Gehölze fürs ganze Jahr

Ein Artikel von GMH/GARTEN+HAUS | 21.09.2021 - 10:15
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Die Blüten des Duft-Schneeballs (Viburnum farreri) erscheinen nach und nach den ganzen Winter über. Die Hauptblütezeit ist dann im März und April © simona pavan/Shutterstock

Gehölze zu finden, die im Frühling oder Sommer blühen, ist keine Schwierigkeit – da prahlt die Natur nur so mit nektarreichen Blüten. Überschaubarer wird das Angebot, wenn man Richtung Herbst und Winter blickt. Eine Auswahl an insektenfreundlichen Gehölzen für jede Jahreszeit.

Wertvolle Gehölze für den Frühling

  • Japanische Lavendelheide (Pieris japonica): Der immergrüne Strauch öffnet seine weißen Glockenblüten ab März an schattigen Standorten und bietet reichlich Nahrung für Insekten. Die bis zu 12 cm langen Rispen duften zart und zieren das Gehölz viele Wochen lang. Gedeiht auch gut im Topf.
  • Flieder (Syringa vulgaris): Egal, ob in Violett oder Weiß – die Blüten des Großstrauchs öffnen sich im Mai und verbreiten ihren traumhaften Duft.
  • Purpur-Magnolie (Magnolia liliiflora): Beeindruckt mit einem malerischen Aussehen von April bis Juni. Der langlebige Strauch wird über 3 m hoch und steht am besten als Solitär im Garten.
  • Felsenbirne (Amelanchier ovalis): Das in Mitteleuropa heimische Gehölz ist nicht nur absolut frosthart, sondern bezaubert auch mit einem weißen Frühlingskleid im April und Mai. Die dunkelblauen bis schwarzen Früchte schmecken süß und aromatisch und sind für Vögel und Menschen gleichermaßen ein Genuss.

Die schönsten Sommerblüher

  • Bauern-Hortensie (Hydrangea macrophylla): Die großen Blütenbälle in Weiß, Pink oder Blau schmücken den Halbstrauch den ganzen Sommer über bis in den Oktober.
  • Fingerstrauch (Potentilla fruticosa): Blüten in leuchtendem Gelb, die u. a. Wildbienen anlocken. Der Fingerstrauch blüht dauerhaft den ganzen Sommer über von Mai bis Oktober und trägt seinen Namen wegen der meist fünfzähligen Blätter.
  • Blasenstrauch (Colutea arborescens): Aus Südeuropa stammend und absolut hitze- und trockenheitsverträglich. Die gelben Blüten öffnen sich von Mai bis August und werden von Bienen und Hummeln bestäubt. Noch während der Blütezeit entwickeln sich daraus die ersten blasenartigen Früchte.

Die letzten Blüten im Herbst

  • Ölweide (Elaeagnus x ebbingei): Als Nahrungsquelle für Insekten besonders wertvoll durch ihre späte Blütezeit im Herbst. Die cremefarbenen Sternblüten duften stark und werten das in milden Gegenden immergrüne Gehölz auf.
  • Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides): Aus China stammend. Die zweite Blüte ab August kann sich bis in den November hinziehen. Dabei verströmen die weißen Rispen einen angenehmen Duft.
  • Efeu (Hedera helix): In der Altersform eine wichtige Futterquelle für Honigbienen und andere Insekten. Etwa ab dem 7. Lebensjahr öffnen sich ab September unscheinbare grüngelbe Blüten, die viel Nektar enthalten.
  • Besenheide (Calluna vulgaris): Ebenfalls ein wertvoller Spätblüher. Die glockenförmigen Blüten zeigen sich ab August bis in den Dezember hinein. Damit blüht die Besenheide, wenn Nektar und Pollen knapp sind. Dank vieler Züchtungen reicht die Farbpalette des heimischen Zwergstrauchs von Weiß über Rosa und Lila bis Dunkelrot.

Empfehlenswerte winterblühende Gehölze

  • Duft-Schneeball (Viburnum farreri): Die ersten Blütenbüschel erscheinen im Oktober. An geschützten Standorten und in milden Wintern geht das bis März so weiter, bis die eigentliche üppige Hauptblüte mit einer Fülle an Blütenrispen beginnt.
  • Schneekirsche ‘Autumnalis’ (Prunus subhirtella): Öffnet ihre rosaweißen Blüten bei mildem Wetter von November bis April. Dabei hat es der ausladende Strauch gerne sonnig, stellt ansonsten aber keine großen Ansprüche an den Standort.
  • Winterjasmin (Jasminum nudiflorum): Als winterblühende Begrünung für Hauswände und Zäune verdient er einen Stammplatz in jedem Garten. An langen, überhängenden Trieben mit tiefgrünem Blattwerk öffnen sich von Dezember bis März leuchtendgelbe Blüten.
  • Winter-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii): Die weißen Blüten verströmen von Jänner bis April einen intensiven Honigduft und locken damit die ersten hungrigen Hummeln und Bienen an. Der dichtverzweigte Stauch sollte Platz zum Ausbreiten haben, denn er wird im Alter bis zu 3 m breit.

Tipp: Blühende Gehölze im Winter wirken wie eine Laune der Natur und sollten unbedingt einen Standort bekommen, der vom Haus aus gut sichtbar ist.

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